Studie: Deutsche Anleger konservativ, aber zufrieden
Die Mehrheit der deutschen Anleger (55 Prozent) bereut Investitionsentscheidungen nicht - auch wenn die eher konservativ ausfallen. Das ist eine der Kernaussagen der diesjährigen „Global Investor Survey“ des internationalen Vermögensverwalters Legg Mason. Für die jährlich durchgeführte Umfrage wurden insgesamt 15.300 Anleger in 17 Ländern befragt, darunter 900 deutsche Investoren. Mit dieser Zufriedenheit heben sich die Investoren hierzulande deutlich von den weltweit befragten Anlegern ab, denn in keinem anderen Land sind die Ergebnisse so deutlich. Global bereuen lediglich 32 Prozent der Befragten keine ihrer Anlageentscheidungen. Der Rest ärgert sich beispielsweise über ein falsches Markttiming (17 Prozent), verpasste Chancen am Aktienmarkt (16 Prozent) oder eine zu geringe Diversifikation (zwölf Prozent). Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt, bei dem sich die befragten Anleger in Deutschland stark abheben: ihre Risikobereitschaft.
„Weltweit, das zeigt unsere aktuelle Studie, scheinen Anleger langsam zu verstehen, dass in Zeiten mit einem risikolosen Zins von Null die logische Konsequenz für Anleger auf Renditesuche darin bestehen muss, den nächsten Schritt auf der Risikoleiter jenseits der sicheren Häfen zu nehmen“, kommentiert Klaus Dahmann, Niederlassungsleiter und Country Head Deutschland & Österreich bei Legg Mason, die Ergebnisse der „Global Investor Survey“. Im Jahr 2017 sind 37 Prozent der weltweit befragten Anleger bereit, höhere Risiken einzugehen, acht Prozent davon wollen deutlich höhere Risiken auf sich nehmen. In Deutschland sieht das Bild anders aus. Dort sind 15 Prozent der Anleger bereit, das Risiko im Portfolio zu erhöhen, und nur zwei Prozent davon würden deutlich höhere Risiken eingehen. „Interessant ist, dass die befragten Investoren in Deutschland trotz ihrer konservativen Herangehensweise am zufriedensten mit ihrer Geldanlage sind. Das zeigt, dass man sich hierzulande sehr bewusst für diese vorsichtige Haltung entscheidet“, glaubt der Deutschland-Chef von Legg Mason. Und das bestätigt auch die Studie: 78 Prozent der deutschen Anleger beschreiben sich als konservative oder etwas konservative Investoren.
Die im weltweiten Vergleich sehr hohe Risikoaversion der Deutschen scheint tiefer in der Gesellschaft verwurzelt. Denn an der globalen Finanzkrise und ihren Auswirkungen kann es nicht liegen, wie 46 Prozent der Befragten Investoren in Deutschland bestätigen. Sie sagen, die Auswirkungen der Finanzkrise würden ihre Spar- und Investitionsentscheidungen in keiner Weise mehr beeinflussen. Nur in Schweden ist der Anteil mit 56 Prozent noch höher. Weltweit, und allen voran in den USA, sind die Nachwehen der Finanzkrise noch deutlich stärker zu spüren. Lediglich 33 Prozent der weltweit befragten Anleger sagen, sie seien nicht beeinflusst. 38 Prozent geben hingegen an, die Auswirkungen noch immer auf die eine oder andere Weise zu spüren, 19 Prozent sagen sogar, sie wären noch immer stark beeinflusst. In den USA – dem Epizentrum der Krise –sagen 34 Prozent der Befragten, sie seien nach wie vor stark beeinflusst, 31 Prozent spüren den Einfluss noch etwas.
Quelle: Pressemitteilung Legg Mason
Legg Mason, Inc. ist eine börsennotierte Investmentgesellschaft mit Sitz in Baltimore/USA. Das 1899 gegründete Unternehmen mit Niederlassungen in 22 Ländern beschäftigt 3.100 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen in Höhe von mehr als 731 Milliarden US-Dollar (rund 691,4 Milliarden Euro). (Stand: 30. April 2017) (JF1)