Studie: Deutsche bewerten ihr Finanzwissen als mäßig
Das Finanzwissen der Deutschen ist nur unterdurchschnittlich: Gerade einmal 53 Prozent geben an, sie kämen mit Banken und Versicherungen halbwegs gut zurecht. Nur bei den Italienern ist dieser Anteil mit 52 Prozent noch geringer. In der Slowakei oder Tschechien sind es dagegen 57 beziehungsweise 60 Prozent, selbst in Rumänien ist der Anteil mit 62 Prozent höher. Das ermittelte die „Schuldenwelten-Studie“ des Forderungsmanagers Kruk, bei der Teilnehmer aus sieben Ländern Europas befragt wurden (Deutschland, Polen, Tschechien, Rumänien, der Slowakei, Italien und Spanien). Damit liegt Deutschland beim Finanzwissen nicht einmal im Mittelfeld: Im Schnitt über alle Länder, die die Studie erfasst, liegt der Wert bei 57 Prozent.
Alarmierend sei auch die vergleichsweise große Zahl der Befragten, die ihr Finanzwissen sogar noch schlechter einschätzen: Im Vergleich zu Befragten aus der Tschechischen Republik (sieben Prozent), Rumänien (sechs Prozent), und der Slowakei (vier Prozent) gibt mit 13 Prozent ein deutlich höherer Anteil der Deutschen an, sie hätten gar keine Kenntnisse über die Finanzwelt. Nur bei den Spaniern (14 Prozent) und Italienern (18 Prozent) ist der Anteil der völlig Unbedarften noch höher. „Das ist schon eklatant: Während in Rumänien nur jeder 16. angibt, dass er Hilfe braucht, um die Angebote von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu verstehen, sind es in Deutschland immerhin jeder 8. und in Italien sogar jeder 6. Umfrage-Teilnehmer”, erklärt Dr. Michael Schäfer, Geschäftsführer von Kruk Deutschland. „Das sind einfach zu viele Verbraucher, die dann potenziell in die Schuldenfalle tappen.”
Offenbar entscheidend für die Bildung in Finanzdingen sei bei den Deutschen das Elternhaus. Sie bekämen ihr Finanzwissen häufiger von zuhause mit als andere Nationen. „Wer früh an das Thema herangeführt wird, übt von klein auf den Umgang mit Geld und kann diese Fertigkeiten auch gut weitergeben. Wer dies aber selbst erst lernt, wenn er Kinder hat, hat es sicher schwerer, etwaige Klippen zu umschiffen und seinem Nachwuchs vollumfängliches Finanzwissen zu vermitteln“, sagt Schäfer. Ein kleiner Hoffnungsschimmer bestehe: In fünf von sieben Ländern liegt der Anteil derjenigen, die nach eigenen Angaben den Umgang mit Geld bis heute nicht gelernt haben bei nur drei Prozent oder darunter. Doch auch hier gebe es Ausreißer: So haben vier Prozent der Slowaken und sechs Prozent der Spanier geantwortet: „Ich habe das bis heute nicht gelernt, und weiß nicht, wie ich meine Finanzen verwalten soll.“ Dazu Schäfer: „Schulbildung ist sinnvoll, doch darüber hinaus brauchen wir europaweit Bildungsträger und -initiativen, die, vom jungen Erwachsenen bis zum Senioren, alle Altersstufen ansprechen und ihnen das dringend benötigte Wissen zu Haushaltsplanung und Bankprodukten vermitteln können. Hier wird sich auch Kruk künftig noch weiter engagieren, erste Schritte dazu sind unser Budget-Planer oder der jährlich von uns und unseren Partnern begangene Tag ohne Schulden. Außerdem arbeiten wir an einer App, mit der sich Einnahmen und Ausgaben mobil erfassen und auswerten lassen.”
Quelle: Pressemitteilung Kruk
Die Kruk Deutschland GmbH mit Sitz in Berlin ist seit dem Jahr 2015 im Bereich Forderungsmanagement aktiv. Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt im Ankauf von Forderungsportfolios. Der Forderungsmanager ist Teil der internationalen Kruk-Gruppe mit Hauptsitz in Breslau. Mit einem Marktanteil von 21 Prozent in Polen und 38 Prozent in Rumänien ist Kruk Marktführer in Zentraleuropa. (mb1)