Studie: ESG verbessert Rendite von Private Equity

Die nachhaltige Gestaltung von Geschäftsmodellen führt bei Private-Equity-Gesellschaften zu höheren Renditen, erhöht die Reputation von Unternehmen und trägt zu einer Minimierung von Risiken bei. Dies ist das Ergebnis einer Studie der EBS Universität in Oestrich-Winkel (Rheingau) im Auftrag der Strategieberatung EY-Parthenon. Insgesamt trägt eine an ESG (Environmental, Social, Governance) ausgerichtete Strategie damit zu höheren Erträgen und mehr Wachstum bei.

Die Studie zeigt, dass gerade größere PE-Fonds mit Portfoliounternehmen, die über ein gutes ESG-Rating verfügen, deutlich attraktivere Renditen (plus 7,8 Prozent) erzielen. Ein um fünf Prozentpunkte erhöhtes Engagement ermöglicht eine Umsatzsteigerung von bis zu drei Prozentpunkten. Zum anderen liegen die Kapitalkosten für Unternehmen mit guter ESG-Bewertung im Schnitt um 40 Basispunkte niedriger als bei solchen mit schlechterem Rating, während die Bewertung zum Ausstiegszeitpunkt um durchschnittlich fünf Prozent über dem Marktniveau liegt. „Was sich ganz deutlich zeigt: Wer die ESG-Vorgaben umfänglicher auslegt, hat nicht nur die Chance, die Attraktivität des Geschäftsmodells langfristig zu sichern, sondern auch zusätzlichen Wert zu schaffen“, erläutert Zuberer.

Um von den Vorteilen profitieren zu können, bedarf es strategischer und operativer Anpassungen - wie etwa einer konsequenten Ausrichtung an ESG-Werten und der Fähigkeit, die damit verbundenen Chancen gezielt zu nutzen. Wer ESG-Vorgaben besonders umfassend interpretiert (und etwa nicht „nur“ die Reduktion der Emissionen darunter versteht), kann zusätzlichen Wert schaffen, indem er entsprechende Initiativen konsequent auf mögliche Auswirkungen auf Umsatz, Gewinn und Finanzierung überprüft. Entscheidend sei in jedem Fall die Kenntnis aller Faktoren, die den ESG-Themenkomplex beeinflussen, sowie das Wissen, dass je Industrie und Geschäftsmodell unterschiedliche Teilaspekte von „ESG“ relevant sind. Allein die Kombination aus Branchen-Knowhow und ESG-Kompetenz ermöglicht die Identifikation der entscheidenden ESG-bezogenen Werttreiber, insbesondere ihrer potenziellen Auswirkungen auf Umsatz, Gewinn, Unternehmenswert und Mittelbeschaffung. Dass ermöglicht eine bewusste strategische Steuerung von EBITDA, Capex und Opex und damit eine Maximierung der Gesamtrendite.

Ein Problem, das sich im Zuge der Erhebung gezeigt hat, ist eine weit verbreitete Fehleinschätzung: Allzu oft werden Nachhaltigkeit oder ESG in den Unternehmen noch als reiner Compliance-, Reputations- und Risikomanagement-Aspekt gesehen und gewertet. Für rund 70 bis 85 Prozent der Studienteilnehmer ist die Risikominimierung der Hauptgrund für ESG-Maßnahmen. „Aus dem Ergebnis lässt sich schließen, dass die Wertschöpfungskraft von ESG in der PE-Branche noch nicht vollständig erkannt wird“, ergänzt Zuberer. Nur die Hälfte aller im Rahmen der Studie befragten PE-Häuser betrachtet ESG allerdings als Teil ihrer Kernkompetenzen oder nutzt es bewusst als Steuerungskriterium für ihre Portfoliounternehmen. Ebenfalls nur die Hälfte verfügt über ein institutionalisiertes, zentrales ESG-Kompetenzzentrum, über konkrete Wertsteigerungspläne oder ein spezielles ESG-Impact Controlling.

In der Konsequenz vergeben sie damit wertvolle Chancen: Würden die Firmen ihr Wissen über ESG-Management zentralisieren, obligatorische ESG-Optimierungspläne implementieren und ein rigoroses Controlling einführen, könnten sie ihre Rendite merklich steigern. So gelang der Zugewinn von 7,8 Prozentpunkten mithilfe eines ganzheitlichen Managements, wobei die aktive und mitgestaltende Rolle des PE-Hauses, die Umsetzungs- und Optimierungspläne und das entsprechende Controlling eine entscheidende Rolle spielten.

„Der Kurs ist klar: Am Aufbau einer starken, zentralen internen ESG-Kompetenz mit besonderer ESG- und Branchenkompetenz je nach Branche der Portfoliounternehmen, aber auch der Integration des ESG-Risiko- und Chancenprofils in die eigene Equity Story vor dem Abschluss sowie an konkreten Plänen zur Mehrwertschaffung geht kein Weg vorbei. Dann können PE-Gesellschaften das Potenzial, das ESG ihnen bietet, voll nutzen. Bis dahin - das zeigt unsere Studie - bleibt vielerorts aber noch einiges zu tun, denn die Sicht auf das Thema ist teilweise noch recht konservativ“, resümiert Zuberer. (DFPA/AZ)

Die EBS Universität für Wirtschaft und Recht ist eine private, staatlich anerkannte Universität in Oestrich-Winkel, Hessen. Sie wurde im Jahr 2010 gegründet.

www.ebs.edu

EY-Parthenon ist die globale Strategieberatungsmarke von EY. Mehr als 9.000 Professionals in 120 Ländern arbeiten in den Bereichen Unternehmens- und Wachstumsstrategie, Restrukturierungs- und Turnaround-Strategie, sowie Transaktionsstrategie und -Umsetzung.

www.ey.com/de/parthenon

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Wirtschaft, Märkte, Studien

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