Studie: Geopolitik rückt für Investoren in den Vordergrund

Der sich verschärfende Großmachtwettbewerb zwischen den USA und China hat die Ära der weltumspannenden wirtschaftlichen Kooperation beendet. Staaten greifen aus sicherheitsstrategischen Gründen zunehmend in Standortentscheidungen und Lieferketten von Unternehmen ein. Investoren müssen deshalb die Geopolitik wieder stärker in ihre Anlageentscheidungen einbeziehen, wie eine Studie des Asset Managers Union Investment zeigt.

„Die Ära der Globalisierung war nur ein Intermezzo von etwa 30 Jahren. Die Geopolitik dominiert wieder die Wirtschaft. An die Stelle der ökonomischen Effizienz tritt mehr und mehr das Sicherheitsdenken und staatliche Interessen stehen über Unternehmensinteressen“, sagt Studienautorin Sandra Ebner, Senior Economist bei Union Investment. Der Grund: China erhebt Anspruch auf eine globale Führungsrolle und fordert damit die USA heraus. Weltweit müssten sich sowohl Staaten als auch Unternehmen in diesem Konflikt positionieren. „Investoren müssen zum einen die Geopolitik, zum anderen staatliche Instrumente wie Industriepolitik, Exportbeschränkungen und Investitionskontrollen viel stärker im Blick haben. Denn Änderungen dieser Rahmenbedingungen können Geschäftsmodelle massiv beeinflussen“, erklärt Michael Herzum, ebenfalls Studienautor und Leiter Makro & Strategy bei Union Investment. Seine Empfehlung für Investoren: „Wer den Großmachtwettbewerb als Faktor in seinem Chancen- und Risikomanagement verankert, kann mögliche Gewinner und Verlierer schneller identifizieren und dies im Portfolio entsprechend umsetzen.“

Ein zentraler Punkt des neuen Großmachtwettbewerbs sei die Taiwan-Frage. Denn aus Taiwan kommen heute neun von zehn High-Tech-Chips, die global Zukunftstechnologien wie künstliche Intelligenz, Cloud-Computing und autonomes Fahren antreiben. Ein Konflikt um Taiwan hätte verheerende Folgen für die Weltwirtschaft: Der Handel zwischen China und dem Westen würde durch wechselseitige Sanktionen ausgesetzt. Taiwan könnte keine Halbleiter mehr liefern, was die Produktion vieler Güter auf der ganzen Welt lahmlegen würde. Letztlich geht es aber nicht nur um Hochleistungschips. Einen Hinweis darauf, wer im geostrategischen Wettlauf wirtschaftlich besser abschneiden dürfte, gibt das Beispiel Elektroauto. Dort kämen alle strategischen Zukunftstechnologien und kritischen Rohstoffe zusammen. Eine Erkenntnis aus der Studie: Die USA gewinnen als Investitionsstandort an Attraktivität. Die von staatlicher Seite aufgelegten enormen Investitionsprogramme setzten die richtigen Anreize und zögen damit auch ausländische Direktinvestoren an, gerade in strategisch wichtigen Bereichen wie der Halbleiter- und Batterieproduktion. Für Investitionen in China steigen die Risiken laut Studie hingegen deutlich. Das treffe insbesondere die dort weiterhin stark engagierten deutschen Autobauer. „Neben der Gefahr der Verdrängung in China wächst für deutsche Autokonzerne auch die Konkurrenz auf dem heimischen Markt. Deutschland gehört aktuell neben China zu den klaren Verlierern des Großmachtwettbewerbs“, so Herzum. (DFPA/mb1)

Die Union Asset Management Holding AG (Union Investment) mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe.

www.union-investment.de

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Wirtschaft, Märkte, Studien

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