Studie: Großinsolvenzen in Deutschland sind zurück

Die Großinsolvenzen in Deutschland sind zurück: Die Zahl der großen Pleiten in Deutschland nimmt mit 45 Fällen in den ersten neun Monaten 2023 Kurs auf das Rekord-Niveau von 2020. Als Großinsolvenzen werden in diesem Kontext insolvente Unternehmen bezeichnet, deren Jahresumsatz oberhalb von 50 Millionen Euro liegt. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum im Jahr 2022 waren es mit 26 großen Insolvenzen ein gutes Drittel weniger, 2021 waren es gerade mal 17. Das ist eine Zunahme um 73 Prozent gegenüber dem Vorjahr beziehungsweise 165 Prozent im Vergleich zu 2021. Zu diesem Ergebnis kommt die Insolvenzstudie des Kreditversicherers Allianz Trade.

Im Jahr 2020 markierte den höchsten Stand der Insolvenzen seit 2016 mit damals 58 Großinsolvenzen im Gesamtjahr und 44 Fällen im Vergleichszeitraum in den ersten neuen Monaten. Insgesamt zwölf große Textilunternehmen und Modeeinzelhändler schlitterten bis September 2023 in die Insolvenz sowie acht Dienstleistungsunternehmen, darunter sechs Kliniken. Das passe zu dem Lagebild des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), nachdem zwei Drittel der deutschen Kliniken ihre finanzielle Lage aktuell als schlecht oder sehr schlecht bezeichnen, bei den mittelgroßen Kliniken sind dies sogar noch mehr. Im Maschinenbau (fünf Fälle) sowie in der Metall- (vier) und der Baubranche (drei) gab es ebenfalls einige große Pleiten.

Bei den bundesweiten Insolvenzen aller Unternehmensgrößen sei der Trend innerhalb der Branchen sehr heterogen. Im bisherigen Jahresverlauf bis inklusive August 2023 verzeichnete die Baubranche die meisten Insolvenzfälle, gefolgt vom Handel und Unternehmen im Dienstleistungssektor. Der Handel verzeichnete dabei den stärksten Zuwachs bei den Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, aber auch das Gastgewerbe zeigt schon vor der Mehrwertsteuererhöhung Schwäche. In der Baubranche gab es im bisherigen Jahresverlauf 2023 ebenfalls deutlich mehr Fälle als noch im Vorjahreszeitraum. „Viele deutsche Unternehmen sind auch in diesen schwierigen Zeiten gut aufgestellt und haben die notwendigen Puffer – aber eben längst nicht alle“, sagt Bogaerts. „Wenn Wackelkandidaten dann beispielsweise noch Kredite zurückzahlen oder refinanzieren müssen, beispielsweise aus der Corona-Zeit, kann es schnell kippen.“

Die Insolvenzen in Deutschland verzeichnen 2023 nach Einschätzung von Allianz Trade einen Anstieg von voraussichtlich 22 Prozent. Das ist der stärkste Anstieg seit der europäischen Schuldenkrise – aber von niedrigem Niveau kommend. Damit normalisiere sich das Insolvenzgeschehen weitestgehend. Am Jahresende dürften die Insolvenzen weiterhin rund fünf Prozent unterhalb des Niveaus von vor der Pandemie 2019 liegen und dieses erst nach einem erneuten Zuwachs um neun Prozent im kommenden Jahr überschreiten. Bei den Großinsolvenzen sei die Normalität allerdings schon wieder Realität. Auch weltweit nehmen die Pleiten wieder an Fahrt auf mit einem Zuwachs von sechs Prozent. In Ungarn (plus 149 Prozent), Polen (plus 68 Prozent) sowie in einigen der wichtigsten deutschen Exportmärkte – in den Niederlanden (plus 59 Prozent), den USA (plus 47 Prozent), Frankreich (plus 36 Prozent) – dürfte es die stärkste Zunahme an Insolvenzen geben. (DFPA/mb1)

Unter dem Markennamen Allianz Trade werden verschiedene Dienstleistungen von Euler Hermes SA angeboten. Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und gehört seit dem Jahr 2018 vollständig zur Allianz-Gruppe.

www.allianz-trade.de

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