Studie: Mietpreisbremse könnte Wachstum der Baubranche bremsen
Eine vom Kreditversicherer Euler Hermes (Hamburg) vorgelegte Studie sieht die deutsche Baubranche weiterhin im Aufschwung. Für das laufende Jahr erwarten die Ökonomen einen Umsatzanstieg um 3,5 Prozent auf 285 Milliarden Euro. In 2015 ist ein Plus von 5,3 Prozent möglich. Die von der Politik diskutierte Mietpreisbremse könnte allerdings zu einer Abschwächung des Wachstums führen.
„Das Wachstum resultiert dabei fast ausschließlich aus dem Segment der privaten ‚Häuslebauer‘. Öffentliche Investitionen hinken derweil stark hinterher“, sagte Ludovic Subran, Chefökonom der Euler Hermes Gruppe. Für die Nachfrage sind das niedrige Zinsniveau, geringe Anforderungen an Eigenkapital bei der Finanzierung, eine höhere Kaufkraft der Deutschen sowie eine stärkere Zuwanderung ursächlich. „Diese Faktoren machen Immobilien zu einer attraktiven Investition - zumal die Deutschen derzeit verstärkt in Betongold als in als riskant geltende Aktien investieren“, so Subran weiter.
Wachstumsrisiken sehen die Hamburger in ihrer Studie in hohen Immobilienpreisen, der vorgeschlagenen Mietpreisbremse sowie in geringen öffentlichen Investitionen.
„In den deutschen Metropolen wie Berlin, München, Hamburg oder Frankfurt haben Immobilienpreise in den letzten drei Jahren um mehr als sechs Prozent angezogen – das verfügbare Einkommen hingegen lediglich um gute zwei Prozent“, sagte Risikovorstand Thomas Krings. „Wir sehen derzeit zwar keine Immobilienblase, diese Kluft stellt jedoch ein Risiko für das Wachstum dar. Auch die von der Politik diskutierte Mietpreisbremse könnte zu einer Abschwächung des Booms führen. Niedrigere Mieten bedeuten automatisch sinkenden Profit für Investoren und damit einen geringeren Anreiz. Gerade in den Metropolregionen brauchen wir allerdings den privaten Neubau, um einen stärkeren Wohnungsnotstand zu vermeiden. Dass sich dies auf das Wachstum insgesamt negativ auswirken kann, haben wir zuletzt in Frankreich gesehen.“
Quelle: Pressemitteilung Euler Hermes
Euler Hermes ist seit über 100 Jahren weltweit im Kreditversicherungsgeschäft tätig. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in mehr als 50 Ländern vertreten und beschäftigt über 6.000 Mitarbeiter. Euler Hermes ist eine Tochtergesellschaft der Allianz. Das Unternehmen beschäftigt in Deutschland rund 1.500 Mitarbeiter, am Hauptsitz in Hamburg sowie in weiteren Niederlassungen in Deutschland. (TH1)
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