Studie: Soziales Umfeld kann das Sparverhalten prägen
Zu diesem Schluss kommt die Studie mit dem Titel „Sparverhalten der deutschen Haushalte – eine neue Sicht“, die im Auftrag der Fondsgesellschaft Union Investment erstellt wurde. Die Studie zeigt, dass die Wertvorstellungen und das Lebensbild der Menschen, also das soziale Milieu, in dem sie leben, einen ganz erheblichen Einfluss auf ihr Sparverhalten haben. Hingegen hat sich gezeigt, dass verfügbares Einkommen und Bildungsniveau den Vermögensaufbau der deutschen Mittelschicht im konkreten Fall deutlich weniger als bisher angenommen beeinflussen.
Im Niedrigzinsumfeld sparen viele Anleger auf Sicht. Langfristige Ziele geraten dabei in den Hintergrund. „Die Studie zeigt, dass die Menschen unverändert Wünsche haben, die sie sich nur erfüllen können, wenn sie dafür sparen. Denn einen Großteil dieser Wünsche zahlt man nicht vom Haushaltsgeld“, sagt Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment.
Zudem stellte sich heraus, dass Haushalte, die unterschiedlichen Milieus angehören, bei ähnlich hohen Einkommen durchaus unterschiedliche Verhaltensweisen beim Sparen sowie bei der Wahl der Anlageformen haben. Dies lasse den Rückschluss zu, dass die generelle Bedeutung der Einkommenshöhe bisher stark überschätzt worden sei.
Insgesamt hat die Studie gezeigt, dass es fünf Spartypen gebe. Die Traditionellen, die wirtschaftlich „recht“ gut versorgt seien und Geldanlagen wie Sparbücher, -konten und -briefe sowie festverzinsliche Wertpapiere bevorzugen würden. Die Bürgerglichen, die ein stetiges und regelmäßiges Sparverhalten haben und fast alle Sparformen nutzen. Die Sozialökologischen, bestehend aus Akademikern und Beamten, die einen überdurchschnittlichen Immobilienbesitz haben und einen hohen Anteil an Fondsbesitz. Die adaptiv-pragmatischen Sparer, die aus dem jungen Milieu der Mittelschicht stammen und den Besitz von Immobilien anstreben sowie ein „überdurchschnittliches“ Interesse an Investmentfonds aufweisen. Die fünfte Gruppe stellen die Hedonisten dar, die spaßorientiert seien, eine Wohlstandssicherung stehe hier nicht im Vordergrund. Zudem bestehe hier eine risikofreudigere Anlageneigung sowie das Interesse für Börsendaten.
„Die Studie zeigt, dass in vielen Haushalten Anspruch und Wirklichkeit bei der Vermögensbildung auseinanderklaffen. So interessieren sich gerade jüngere Haushalte stärker für Wertpapiere wie Aktien als die konservativen, in einem traditionellen Milieu verhafteten Haushalte. Aber trotzdem investieren die Jüngeren nicht mehr", sagt Studienleiter Professor Dr. Bert Rürup vom Handelsblatt Research Institute.
Quelle: Pressemitteilung Union Investment
Die Union Asset Management Holding AG mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Die sechs eigenständigen Kapitalanlagegesellschaften der 1956 gegründeten Unternehmensgruppe beschäftigen rund 2.500 Mitarbeiter und verwalten ein Vermögen in Höhe von 206,2 Milliarden Euro. (Stand: 31. Dezember 2013) (MLN1)