Studie: Wohnen im Eigentum 41 Prozent günstiger als Wohnen zur Miete
Eine Wohnimmobilie in Deutschland zu kaufen, ist flächendeckend deutlich günstiger als zu mieten. Das geht aus dem neuen „Accentro-IW-Wohnkostenreport 2016“ hervor. Bei einer gesamtdeutschen Betrachtung ist der Erwerb von Wohneigentum durchschnittlich rund 41 Prozent günstiger als das Mieten. In Hamburg und Berlin sind es mehr als 45 Prozent, in München 34 und in Stuttgart 35 Prozent. Die Studie wurde vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag von Accentro Real Estate erstellt. Dazu wurden die Mieten und Wohnnutzerkosten für 402 Kreise ausgewertet.
Die Wohnungspreise in Deutschland sind laut Studie zwar kräftig gestiegen, aber es besteht aktuell keine Überhitzungsgefahr. „Auf Basis des Wohnnutzerkostenansatzes zeigt sich, dass die Preise sogar noch weiter steigen könnten. Dies gilt auch für die Großstädte“, erklärt Prof. Michael Voigtländer vom IW. „Die Berechnungen zeigen, dass Eigentümer derzeit, bei gleicher Belastung wie Mieter in der Erwerbsphase, im Rentenalter über eine lastenfreie Immobilie verfügen können“, ergänzt Jacopo Mingazzini, Vorstandsvorsitzender von Accentro.
Nur bei einer extremen Zinsentwicklung müssten Käufer etwas höhere Belastungen stemmen. Gesucht ist daher der maximale Zinssatz, der in zehn Jahren die Ermöglichung des Finanzierungsplans erlaubt. „Der Zins, der in zehn Jahren nicht übertroffen werden darf, um das Finanzierungsmodell abbilden zu können, ist der sogenannte finanzierungsneutrale Zins“, sagt Voigtländer. „Die Ergebnisse dieser Kalkulation sind überraschend. In vielen Kreisen kann der Zins deutlich gegenüber dem heutigen Zins steigen, ohne dass sich eine Mehrbelastung für den Käufer ergibt“, ergänzt Voigtländer. In 325 Kreisen liegt der finanzierungsneutrale Zins bei über vier Prozent, in 280 Kreisen sogar bei über fünf Prozent. Auch in den Großstädten liegt der finanzierungsneutrale Zins in vielen Fällen bei drei Prozent und mehr. Lediglich in München liegt der Zins sehr niedrig.
„In der Kombination dieser Faktoren wiegt der derzeit sehr stark gefallene Zins die gestiegenen Preise nicht nur auf, sondern überkompensiert diese und macht Wohneigentum dadurch noch attraktiver“, sagt Mingazzini. „Das Rückschlagpotenzial, das bei steigenden Zinsen laut vielfach geäußerter Meinung drohe, gibt es in dem Maße nicht“, so Mingazzini. Die Berechnung des finanzierungsneutralen Zinses unterstreiche die große Chance, die das derzeitige Finanzierungsumfeld zur Wohneigentumsbildung bietet. „In den meisten Kreisen können die Haushalte Wohneigentum kaufen und vollständig entschulden, ohne dass sie stärker belastet werden würden als Mieter“, erklärt Mingazzini. Nur bei einem extremen Anstieg der Zinsen in zehn Jahren müssten die Haushalte unter Berücksichtigung der Tilgung mehr bezahlen als Mieter.
Quelle: Pressemitteilung Accentro Real Estate
Die Accentro Real Estate AG mit Sitz in Berlin ist ein börsennotiertes Wohnungsunternehmen mit dem Kerngeschäft Wohnungsprivatisierung.
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) mit Hauptsitz in Köln ist ein arbeitgebernahes Wirtschaftsforschungsinstitut. Es wird von Unternehmen und Verbänden der privaten Wirtschaft finanziert und setzt sich für eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ein. (JF1)