Studie: Zu hohe Garantien sind eine Belastung für die Altersvorsorge

Soll man bei der Altersvorsorge an der bestehenden Garantieregelung festhalten oder sie reduzieren? Eine Studie des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa), die erstmals auch die Auswirkungen der Inflation berücksichtigt, zeigt nun: Eine Absenkung der Garantie bei Altersvorsorgeprodukten verbessert die Renditechancen deutlich, ohne das Risiko signifikant zu erhöhen. „Garantien kosten besonders viel Geld, wenn die Zinsen niedrig sind. Die aktuellen Vorschriften zu Garantien bei der Riesterrente sind deshalb eine stärkere Renditebremse als jemals zuvor“, betont Prof. Dr. Jochen Ruß, einer der Autoren der im Auftrag des Asset Managers Union Investment angefertigten Studie. Er warnt: „Eine Garantieerfordernis von 100 Prozent der eingezahlten Beiträge ist im aktuellen Zinsumfeld extrem kritisch. Sie verhindert einen effektiven Vermögensaufbau.“

Die Studie zeige aber auch: Eine Absenkung der Garantie sollte nicht beliebig erfolgen. Denn die zusätzlichen Renditechancen werden immer geringer, während im Gegenzug das Risiko steigt. „Die Ergebnisse der Studie sind eindeutig. Eine Garantie von beispielsweise 70 Prozent der eingezahlten Beiträge bei der Riester-Rente kann spürbare Verbesserungen für die Bürger bringen. Hier ist eine Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen dringend geboten“, fordert auch Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment.

Üblicherweise werde angenommen, dass hohe Garantien mehr Sicherheit bieten als niedrige Garantien. Bezogen auf die Euro-Werte der Leistungen sei dies auch richtig. Dies lasse aber den entscheidenden Punkt außer Acht, dass für die Verbraucher die inflationsbereinigte Kaufkraft relevant sei. „Vermeintlich sicher ist es, sein Geld unters Kopfkissen zu legen. Nur kann man sich dann davon in 30 Jahren lediglich einen Bruchteil leisten“, erläutert Reinke die negativen Folgen der Inflation. Ein Finanzprodukt sei also nur dann sicher, wenn es das Risiko des Kaufkraftverlusts so gering wie möglich

Wird die Garantie der eingezahlten Beiträge abgesenkt, könne der Anbieter stärker in renditeträchtige Aktien investieren. Dies erzeuge zwei gegenläufige Effekte. Einerseits erhöhe sich das Risiko von Wertschwankungen. Andererseits reduziere die Wertentwicklung der Aktien die negativen Folgen der Inflation auf das Vermögen. Denn über lange Zeiträume gebe es eine positive Korrelation zwischen Aktienrendite und Inflation. „Hohe Garantien verringern das Risiko von Schwankungen der Aktienmärkte, erhöhen aber im Gegenzug das Risiko, das aus der Inflation resultiert“, fasst Ruß zusammen.

Werden die Garantien im aktuellen Zinsumfeld gesenkt, führe dies in Bezug auf die Kaufkraft zu einer starken Erhöhung von Chancen bei relativ geringer Zunahme des Risikos. In manchen Fällen steigtedas Risiko sogar gar nicht an. Eine hohe Garantie könne unter Umständen also sogar zu einer Erhöhung des realen Risikos führen. Bemerkenswert sei folgender Effekt: Ausgehend vom höchsten betrachteten Garantieniveau (90 Prozent) erzeuge ein Absenken der Garantie zunächst sehr viel und dann immer weniger zusätzliche Renditechancen. Das Risiko nehme hingegen immer stärker zu. Bei eher hohen Kursschwankungen bedeute das konkret: Bis zu einem Garantieniveau von circa 70 Prozent steige die reale Chance deutlich stärker an als das reale Risiko. Bei einer weiteren Absenkung des Garantieniveaus erhöhe sich dann aber das Risiko ähnlich stark oder sogar stärker als die Chance. „Garantien sollten für sicherheitsorientierte Verbraucher nicht zu weit abgesenkt werden“, empfiehlt Ruß und ergänzt: „Eine Garantie von 100 Prozent war in Zeiten höherer Zinsen durchaus sinnvoll. Heute muss jedoch die Diskussion über niedrigere Garantieniveaus dringend geführt werden.“ Aktuell sei eine 100-prozentige Garantie selbst dann nicht sinnvoll darstellbar, wenn die Anbieter alle Kosten halbieren würden. (DFPA/mb1)

Quelle: Pressemitteilung Union Investment

Die Union Asset Management Holding AG (Union Investment) mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe.

www.union-investment.de

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