Stuttgart: Schere zwischen Kauf- und Mietpreisen geht weiter auseinander
Das IVD-Marktforschungsinstitut des Immobilienverbandes Deutschland IVD Süd hat die Studie „City Report Stuttgart Herbst 2015“ vorgestellt. „Die Nachfrage nach Wohnimmobilien bleibt landesweit weiterhin ungebrochen hoch. Attraktive Anlagealternativen sind derzeit kaum vorhanden: Sparkonten, Fest- und Termingelder haben massiv an Attraktivität verloren. Immobilien konnten dagegen ihren Stellenwert unter anderem auch als Altersvorsorge weiter festigen“, so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. Die Studie gibt Auskunft über aktuelle Preise sowie Markttrends auf dem Stuttgarter Immobilienmarkt.
Im Fünf-Jahres-Vergleich (Herbst 2015 zu Herbst 2010) nahmen die Mietpreise für Mietwohnungen/Bestand (guter Wohnwert) nominal um plus 24,0 Prozent zu. Die Kaufpreise verzeichneten im untersuchten Zeitraum einen Anstieg von rund plus 37,0 Prozent. Angesichts dieser Entwicklung gehen die erzielten Renditen in diesem Marktsegment deutlich zurück.
„Eine unverändert hohe Nachfrage besteht derzeit im Marktsegment ,Mehrfamilienhäuser‘, so Erich Hildenbrandt, Ehrenmitglied des IVD. „Sehr gefragt sind auch nicht sanierte Objekte. Oft werden solche Immobilien nach dem Erwerb und einer umfassenden Sanierung aufgeteilt. So lassen sich deutlich höhere Renditen erwirtschaften. Das wichtigste Kriterium für den Erwerb ist die gute Lage der angebotenen Objekte. Die Ausstattung spielt hier zunächst eine eher untergeordnete Rolle.“
„Im Eigenheimbereich übersteigt die Nachfrage in Stuttgart derzeit das vorhandene Angebot bei weitem“, stellt IVD-Vorstandsmitglied Dirk Karge fest. „Die Preise ziehen auf einem hohen Preisniveau weiter an. Nichtsdestotrotz ist die Vermarktungszeit bei Eigenheimen mit einer niedrigen Qualität relativ lang und teilweise nur mit Preisabschlägen möglich.“
Das IVD-Institut erwartet Kippes zufolge auch 2016 keine signifikante Entspannung der aktuellen Entwicklung auf dem Stuttgarter Wohnimmobilienmarkt. Die Kaufpreisanstiege werden sich weiter fortsetzten, in welchem Maß hänge von vielen Faktoren wie der gesamtwirtschaftlichen Situation, der Neubautätigkeit sowie den gesetzlichen Rahmenbedingungen ab.
Quelle: Pressemitteilung IVD-Institut
Der Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. ist die Berufsorganisation und Interessensvertretung der Beratungs- und Dienstleistungsberufe in der Immobilienwirtschaft. Der IVD hat rund 6.000 Mitgliedsunternehmen, darunter Immobilienberater, Immobilienmakler, Bauträger, Immobilienverwalter, Finanzdienstleister und Bewertungssachverständige sowie weitere Berufsgruppen der Immobilienwirtschaft. (JF1)