Sustainability-Linked Bonds als nachhaltige Unternehmensfinanzierung etabliert
Der Markt für Corporate Sustainability-Linked Bonds (SLBs) hat innerhalb kürzester Zeit ein rasantes Wachstum gezeigt und sich neben Use-of-Proceeds-Anleihen (zum Beispiel Green Bonds) als zweite Säule einer nachhaltigen Unternehmensfinanzierung etabliert, heißt es in einem Blog-Nachricht der DZ Bank.
Nach einem Rückgang des Emissionsvolumens bei Corporate Sustainability-Linked Bonds im Jahr 2022 stehen die Chancen auf eine Rückkehr zum Wachstumstrend laut DZ Bank gut. Im Jahr 2023 haben Unternehmen bislang Euro-SLBs mit einem Nominalvolumen von rund 19 Milliarden Euro emittiert. Die Branchenverteilung der Emittenten sei so breit gestreut wie noch nie.
Das Produkt der SLBs habe laut DZ Bank für die Emittenten den entscheidenden Vorteil, dass die Mittelverwendung nicht zweckgebunden ist. Zudem erlaube die Flexibilität bei der Auswahl der Kennzahlen (KPIs) eine individuelle Anpassung der Ziele an die Besonderheiten des jeweiligen Sektors sowie an die Nachhaltigkeitsstrategie des Emittenten. Der Mangel an Standardisierung bringe es jedoch mit sich, dass die Vergleichbarkeit der Instrumente untereinander erschwert ist. Zudem wurde Kritik daran geübt, dass die ausgewählten KPIs teilweise nicht materiell waren, da sie wesentliche Aspekte des ESG-Profils der Unternehmen (zum Beispiel Scope-3-Emissionen) außen vorließen. Die DZ Bank sieht, dass die Unternehmen auf die Kritik der Investoren reagiert und beispielsweise zuletzt vermehrt Scope-3-Emissionsziele integriert haben. Auch das nach Ansicht mancher Kritiker zu geringe Ambitionsniveau scheine sich zu bessern.
Für Investoren bieten SLBs die Chance auf einen Zusatzertrag durch Step-ups oder einen höheren Rückzahlungsbetrag im Falle einer Zielverfehlung. Allerdings scheint der Markt dieser Option derzeit keinen großen Wert beizumessen, so die DZ Bank. Neben zu geringer Step-ups liege das auch daran, dass Anleger von einer hohen Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung ausgehen. Gerade vor dem Hintergrund des gestiegenen Renditeniveaus würden höhere Step-ups und ambitionierte Ziele helfen, dass sich am Sekundärmarkt eine Differenzierung zwischen SLBs und konventionellen Anleihen herausbilden kann. Davon könnten in Zukunft eventuell auch Emittenten am Primärmarkt in Form eines Spread-Abschlags für SLB-Strukturen profitieren. (DFPA/JF1)
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