Sustainable Finance-Beirat veröffentlicht Diskussionspapier zum Thema Finanzierung von Startups im Bereich Climate-Tech
Der Sustainable Finance-Beirat (SFB) der Bundesregierung veröffentlicht sein zweites von vier Diskussionspapieren im Bereich Transformationsfinanzierung. Diesmal zum Thema Finanzierung von Startups im Bereich Climate-Tech.
Startups, die Innovationen zur Bewältigung der Klimakrise durch physisch-technische Lösungen mit hohem Investitionsbedarf vorantreiben (sogenannte Hardware-Based Climate-Tech Startups, HCSs), haben das Potenzial, bahnbrechende Innovationen in den relevanten Technologien zu bewirken so der Beirat in seinem Positionspapier. Bislang leiden sie jedoch oft unter unzulänglichen Finanzierungsmöglichkeiten für Aufbau und Wachstum ihrer oftmals innovativen und projektbasierte Geschäftsmodelle.
In seinem Diskussionspapier beziffert der SFB die Finanzierungslücke für diese HCSs allein in Deutschland auf mindestens 1,8 Milliarden Euro pro Jahr. Angesichts der Bedeutung, die junge Unternehmen mit ihren innovativen Technologien für die Bewältigung der Klimakrise haben können, stelle die Schließung dieser Lücke eine zentrale Herausforderung im Bereich Sustainable Finance dar. Gleichzeitig bedeute die Finanzierungslücke für solche innovative Start-ups immer auch eine verpasste Chance für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Das Diskussionspapier macht drei Kernprobleme aus: Den Mangel an technischem Wissen und Expertise in den Investment-Teams von potenziellen Investoren, die Besonderheiten des Startup Marktes, die großflächige Investitionen von institutionellen Investoren erschweren und die mangelnde strategische Ausrichtung öffentlicher und privater Beschaffungsprogramme.
Um diese Kernprobleme zu adressieren, schlägt der SFB erste konkrete Lösungsansätze vor, darunter die Diversifizierung von Startup-Finanzierungsquellen über Eigenkapital hinaus und eine Entwicklung kreditbasierter Finanzierung jenseits des konventionellen „Venture Debt“ Angebots sowie die Förderung privater, auf Start-ups fokussierter Debt-Fonds mit Hilfe öffentlicher Risikominderung und besserer Mobilisierung privaten institutionellen Kapitals. Elisabeth Löwenbourg-Brzezinski, Leiterin der Unterarbeitsgruppe, sagt dazu: „Der Privatsektor spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung des Klimawandels, indem er in innovative Technologien investiert und Klimaresilienz in seine Investitionsentscheidungen und Business Modelle integriert.“ (DFPA/abg)
Die vollständigen Ergebnisse können auf der Website des Sustainable Finance-Beirats eingesehen werden.
Der Sustainable Finance-Beirat (SFB) berät die Bundesregierung zu Nachhaltigkeitsaspekten im Finanzsystem. Bestehend aus 34 Experten aus Finanzwirtschaft, Realwirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft und unterstützt von 19 Beobachtern agiert er dabei unabhängig.