T. Rowe Price: Auf der Suche nach einem Unterschlupf bei Anleihen
Mehrere große Zentralbanken bewegen sich in Richtung einer Straffung ihrer Geldpolitik. Die Auswirkungen einer möglichen zeitlich abgestimmten Anhebung der Zinsen durch die Zentralbanken ist den Anleihenmärkten noch immer relativ wenig bekannt. Fraglich ist, ob im Halten von Anleihen aktuell irgendein Wert besteht. Laut Quentin Fitzsimmons, Portfoliomanager und Mitglied des Global Fixed Income Investment Teams von T. Rowe Price, verlangt es nach einem smarten Ansatz, durch dieses Umfeld zu navigieren. Der Investmentexperte ist überzeugt, dass ein synchronisierter Schritt der Zinsanhebung unter den Zentralbanken bei den Staatsanleihen der Industrienationen für hohe Volatilität sorgen dürfte.
„Bei der Portfoliokonstruktion wird wahrscheinlich die genaue Positionierung auf der Zinskurve in den Mittelpunkt rücken“, sagt Fitzsimmons. „US-Anleihen mit langen Laufzeiten werden trotz des zunehmenden Drucks am kurzen Ende der Zinskurve stabil bleiben.“ Während die Fed auf ihrem Meeting für Klarheit über ihren Zinserhöhungszyklus gesorgt habe, habe sie ebenfalls ihren Ausblick auf die Terminal Rate – die Rate, bei der die Wirtschaft weder expandiert noch abflaut – von drei Prozent auf 2,75 Prozent gesenkt.
Das Gegenteil könnte dem Experten zufolge auf Japan zutreffen, wo darüber spekuliert wird, dass die Bank of Japan ihre Käufe von Anleihen mit längeren Laufzeiten reduzieren könnte. Das könnte in einer steileren Kurve resultieren. In anderen Märkten dürften auch technische Faktoren, wie die Nachfrage heimischer Investoren, eine Rolle spielen.
Neben der Positionierung auf der Zinskurve bestehe ein weiterer Weg, um durch das gegenwärtige Umfeld zu navigieren, in der Auswahl von Ländern, die weniger anfällig für ein Umfeld der Zinserhöhung sind. In dieser Hinsicht rage Australien heraus. Denn obwohl dessen heimischer Anleihenmarkt nach Ansicht von Fitzsimmons wahrscheinlich eine Reaktion auf einen Abverkauf von US-Staatspapieren zeigen dürfte, sollte er schnell dazu zurückkehren, von den heimischen Fundamentaldaten getrieben zu werden, wenn sich der Markt beruhigt.
„Hieraus ergibt sich, dass die implizierte Steilheit der Zinskurve im gegenwärtigen Klima eine verlockende Gelegenheit schafft“, erklärt Fitzsimmons. Ein anderer Markt, der das Potenzial hat, weniger mit den Hauptmärkten zu korrellieren, ist dem Experten zufolge Malaysia. „Die starke Investorenbasis in Malaysia sollte dabei helfen, die steigenden Gewinne nach oben zu begrenzen“, so Fitzsimmons. Er fügt hinzu, dass die Zinsvolatilität bei malaysischen Staatsanleihen im Allgemeinen niedriger sei.
Nach Meinung des Portfoliomanagers kann das Investieren in niedrig rentierende Märkten, in denen die Finanzierung günstig ist, trotz der Geldpolitik der dortigen Zentralbanken einen vergleichsweise attraktiven relativen Wert auf einer währungsbesicherten Basis bieten. „Schweden ist das perfekte Beispiel für ein Land, in dem wir weiterhin Werte finden, auch wenn Anleihen sehr hoch gehandelt werden“, so Fitzsimmons. „Der positive Effekt, der sich aus der Währungssicherung ergibt, macht dies für US-Dollar-, Sterling- und Euro-Investoren attraktiv“, fügt er hinzu.
Weil die Zentralbanken versuchen, über den kniffligen Pfad einer wohl überlegten geldpolitischen Straffung zu schreiten, verlagert sich das Umfeld insgesamt weg von einer reinen Betrachtung der Laufzeit hin zu einer relativen Positionierung von Ländern sowie einer Zinskurven-Positionierung. Das Suchen nach einem Unterschlupf bei festverzinslichen Wertpapieren fühle sich gegenwärtig sehr wie eine aktive Position an.
Quelle: Pressemitteilung T. Rowe Price
T. Rowe Price ist eine globale Investmentgesellschaft mit 823,7 Milliarden Euro Assets under Management (Stand: 31. Oktober 2017). Das 1937 von Thomas Rowe Price jr. gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Baltimore (USA) und ist mit eigenen Büros in den USA und Kanada, EMEA und Asien präsent. (JF1)