Tankschifffahrt: "2018 soll es wieder aufwärts gehen"
Das vergangene Jahr war für Tankreeder das schlechteste Jahr seit fünf Jahren - die Spotraten fielen auf einen Tiefpunkt. Zwar soll die Nachfrage nach Rohöltankern 2017 um circa 5,1 Prozent zugenommen haben, doch das Wachstum der Rohöltankerflotte lag mit vermutlich 5,7 Prozent noch höher. Das schreiben die Schifffahrts-Experten der Dortmunder Salamon AG in ihrem aktuellen „Tanker & Bulker Report“. Besserung sei jedoch in Sicht: Insgesamt herrsche in der Branche eine Erwartungshaltung vor, nach der in 2017 ein Tiefpunkt erreicht wurde und dass 2018 besser werde.
Die stärksten Abschläge verbuchten im vergangenen Jahr Tanker der VLCC-Klasse (Very Large Crude Carrier). Die Spotraten der Großtanker fielen laut Salamon im Jahresdurchschnitt auf knapp 18.000 US-Dollar pro Tag. Im Vorjahr wurden noch mehr als 40.000 US-Dollar und im Jahr 2015 mehr als 60.000 US-Dollar pro Tag eingenommen. Im Dezember 2017 verdienten VLCC laut Report lediglich 10.377 US-Dollar/Tag. Auch in den anderen Tanker-Größenklassen dominierten die Minuszeichen. „Da werden böse Erinnerungen wach an Zeiten, als auch Tankerfonds in Not gerieten und Sanierungskapital gezeichnet wurde“, so die Salamon-Experten.
In 2017 wurden laut Report Tanker mit einer Kapazität von insgesamt 11,2 Millionen dwt verschrottet. Das ist mehr als viermal so viel wie im Vorjahr (2,5 Millionen). „Das neue Jahr wird - ausgehend von der schwachen Ratensituation - vermutlich wieder ein verschrottungsstarkes Jahr werden“.
In 2018 sollen die Neubauablieferungen rückläufig sein. Das Orderbuch beläuft sich auf elf Prozent. Das sei laut Salamon recht wenig und gebe Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Bei den Rohöltankern wird insgesamt eine Flottenvergrößerung von 3,9 Prozent und bei den Produktentankern eine Zunahme um 3,6 Prozent erwartet.
Quelle: „Tanker & Bulker Report“ der Salamon AG
Die Salamon AG ist ein Investmenthaus und Asset Manager von Vermögensanlagen im Bereich Logistik und Infrastruktur. Seit der Gründung in 2002 wurden Investitionen mit einem Volumen von über 850 Millionen US-Dollar getätigt. Sitz der Gesellschaft ist Dortmund. (TH1)