Teurer Süden: Bis zu 30 Prozent vom Haushaltseinkommen werden ins Wohnen investiert
Miet- und Kaufpreise steigen stetig und der Anteil der Wohnkosten („kalte“ Immobilienkosten - also ohne Betriebs- und Nebenkosten), die vom Nettoeinkommen zu bestreiten sind, nimmt ebenso stetig zu. Das gilt vor allem für Metropolen und Großstädte. Gemessen am Nettoeinkommen haben süddeutsche Städte den höchsten Wohnkostenanteil. Bis zu 30 Prozent vom Haushaltseinkommen werden ins Wohnen investiert, so das Immobilienscout24. Mit seinem Erschwinglichkeitsindex EIMX zeigt das Immobilienportal, wo das Wohnen immer teurer wird. Dafür wurde das regionale Verhältnis von Kaufkraft und Wohnkosten in über 400 Städten und Kreisen analysiert.
Von allen untersuchten Städten hat Freiburg im Breisgau den höchsten Wohnkostenanteil. Im Schnitt müssen die Freiburger 30 Prozent vom Haushaltsnettoeinkommen einkalkulieren. Der Spitzenplatz erklärt sich allerdings daraus, dass ein hoher Prozentsatz an Studenten mit geringer Kaufkraft auf verhältnismäßig teure Mieten (zehn Euro pro Quadratmeter) trifft. Mit München (28 Prozent Wohnkostenanteil), Regensburg und Würzburg (beide rund 24 Prozent Wohnkostenanteil) finden sich drei weitere süddeutsche Städte unter den Top 10. Frankfurt am Main, Hamburg und Stuttgart gehören mit bis zu 23 Prozent Wohnkostenanteil ebenfalls zu den teuren Wohnorten. Platz zehn teilen sich Berlin, Karlsruhe und Rosenheim mit einem Wohnkostenanteil von knapp 22 Prozent.
„In fast allen Metropolen hat sich der Wohnkostenanteil im Vergleich zu 2012 deutlich erhöht. Die Immobilienpreise wachsen also schneller als die Kaufkraft. Wer urban leben möchte, muss bis zu 30 Prozent seines Einkommens für das Wohnen aufbringen - zusätzlich anfallende Betriebs- und Nebenkosten sind hier noch gar nicht mit eingerechnet“, so Jan Hebecker, Leiter Märkte und Daten bei Immobilienscout24. „Was die teuren Städte verbindet, ist eine starke lokale Wirtschaft mit attraktiven Arbeitgebern und eine hohe Lebensqualität. Das übt natürlich eine große Anziehungskraft aus. Die Folge ist eine Verknappung des Wohnangebots, was wiederum die Immobilienpreise nach oben drückt. Die Attraktivität hat also im wahrsten Sinn des Wortes ihren Preis.“
In allen Top-10-Städten gilt inzwischen die Mietpreisbremse. Die durchschnittlichen Mietpreise bewegen sich in diesen Städten zwischen acht Euro pro Quadratmeter und rund 14 Euro pro Quadratmeter in München. Ob die Mieten künftig nicht mehr so stark steigen, wird sich zeigen. Bislang hat das neue Gesetz keinen preisdämpfenden Effekt auf dem Mietmarkt.
Im Dreijahresvergleich zeigt sich, dass vor allem bayerische Städte und Autostädte zu den Städten mit der höchsten Zunahme des Wohnkostenanteils gehören. Am stärksten hat der Wohnkostenanteil von 2012 zu 2015 in Würzburg (plus vier Prozent), Landshut (plus 3,8 Prozent), Rosenheim (plus 3,7 Prozent), Ingolstadt (plus 3,3 Prozent), Passau (plus 3,2 Prozent) sowie Wolfsburg und München (beide plus 3,1 Prozent) zugenommen. Aber auch in Regensburg und Stuttgart ist der Wohnkostenanteil um deutlich mehr als zwei Prozent gestiegen.
Quelle: Pressemitteilung Immobilienscout24
Der Internet-Marktplatz für Immobilien Immobilienscout24.de wird von der Immobilien Scout GmbH mit Sitz in Berlin betrieben. Mit über zwölf Millionen Besuchern pro Monat ist die Website eigenen Angaben zufolge das meistbesuchte Immobilienportal im deutschsprachigen Internet. (JF1)