Top-7-Büromärkte: Niedrigster Flächenumsatz seit sechs Jahren
Der Flächenumsatz an den Top-7-Bürostandorten in Deutschland ist im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 25 Prozent gesunken. Wurden in den ersten drei Monaten 2019 noch etwa 858.000 Quadratmeter umgesetzt, so betrug der Flächenumsatz von Januar bis März 2020 circa 646.400 Quadratmeter in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München. Dies ist das niedrigste Ergebnis seit 2014 (circa 636.400 Quadratmeter). Das geht aus aktuellen Zahlen von German Property Partners (GPP) hervor, Netzwerk lokal führender Gewerbe-Immobiliendienstleister.
Ursächlich für den Rückgang des Flächenumsatzes sei aber nicht ausschließlich die Ausbreitung des Corona-Virus. GPP-Sprecher Oliver Schön: „Das Virus hat sich in Deutschland erst im letzten Drittel des Quartals verbreitet und auch die Eindämmungsmaßnahmen von Bund und Ländern wurden aus dem Grund erst dann ergriffen. Die breiten Auswirkungen des Coronavirus werden sich deswegen vor allen Dingen in den Folgequartalen zeigen.“ Krisenunabhängig habe insbesondere ein sich immer weiter verknappendes Angebot dazu geführt, dass zu Beginn des Jahres 2020 an fünf der Top-7-Standorte der Flächenumsatz rückläufig war. Stuttgart verzeichnete mit 62 Prozent (von etwa 84.000 Quadratmeter auf rund 32.000 Quadratmeter) den stärksten Rückgang. Das habe vor allem am Ausbleiben großer Abschlüsse gelegen. Düsseldorf verzeichnete als einziger Standort einen Anstieg des Umsatzes um rund 17 Prozent von 87.400 Quadratmeter auf 102.600 Quadratmeter. Mitverantwortlich dafür war laut Analyse unter anderem eine Anmietung aus dem öffentlichen Sektor über rund 34.000 Quadratmeter. Einen ähnlich großen Deal verbuchte München. 32.000 Quadratmeter mietete KPMG an, weshalb der Flächenumsatz in der bayrischen Landeshauptstadt mit 195.000 Quadratmetern auf dem Vorjahresniveau liegt.
Bei der Mietpreisentwicklung zeigten sich allerdings bisher keine belastbaren Zusammenhänge zur Corona-Krise. Die Durchschnittsmiete ist im Vorjahresvergleich mit Ausnahme von Köln (minus zwei Prozent) an allen Standorten gestiegen, am deutlichsten erwartungsgemäß in Berlin. Dort liegt sie mittlerweile bei 28,00 Euro pro Quadratmeter monatlich gegenüber 23 Euro pro Quadratmeter monatlich (plus 22 Prozent) im Vorjahreszeitraum.
„Eine Prognose für das restliche Jahr zu formulieren, ist aktuell sehr schwer möglich. Noch ist völlig unklar, wie stark sich das Coronavirus weiter ausbreiten wird und welche Folgen sich hieraus ergeben werden. An allen Standorten haben zahlreiche Firmen ihre Flächensuche pausiert, der Bedarf wird nach unten angepasst oder sie verlängern kurzfristig, um die Entwicklung abzuwarten. Dieses Verhalten wird sich auf den Flächenumsatz sowie auf die Mietpreise auswirken. Mit Blick auf die aktuellen Maßnahmen und ihre wirtschaftlichen Folgen schaue ich mit großem Respekt in die Zukunft. Gleichzeitig bin ich aber auch zuversichtlich, dass die Situation gemeistert wird“, sagt Schön. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung GPP
German Property Partners (GPP) ist ein deutschlandweites Netzwerk lokal führender Gewerbe-Immobiliendienstleister. Dazu gehören Grossmann & Berger, Anteon Immobilien, Greif & Contzen Immobilien, Blackolive und Ellwanger & Geiger Real Estate.