Transaktionszahl für Berliner Wohn- und Geschäftshäuser nimmt zu
Der Berliner Markt für Wohn- und Geschäftshäuser (WGH) war 2022 von Zurückhaltung geprägt, vor allem ab dem zweiten Halbjahr. Das gesamte Transaktionsvolumen fiel in Berlin im Jahr 2022 mit 3,6 Milliarden Euro rund ein Drittel geringer aus als im Fünfjahresdurchschnitt (5,6 Milliarden Euro). Es konnten zudem deutlich weniger Paketverkäufe realisiert werden, die das Vorjahr 2021 zu einem Rekordjahr gemacht hatten (2021: 7,5 Milliarden Euro).
„Insbesondere die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank führten im vergangenen Jahr zu einer großen Zurückhaltung, vor allem bei institutionellen Investoren“, ordnet Benjamin Rogmans, Geschäftsführer und Leitung Investment Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial Berlin, den Markt ein. Zu Beginn des Jahres 2023 hatte sich der Trend des geringen Transaktionsvolumens auf dem Berliner Wohn- und Geschäftshausmarkt noch fortgesetzt. Im zweiten Quartal 2023 hingegen nahmen die Transaktionen um rund 32 Prozent auf 141 Vorgänge zu (erstes Quartal 2023: 107). Das Transaktionsvolumen stieg um rund 69 Prozent auf 724,6 Millionen Euro (erstes Quartal/2023: 429,1 Millionen Euro).
„Die Werte für das zweite Quartal 2023 bestärken unsere Einschätzung, dass der Preisanpassungsprozess am Berliner WGH-Markt weitestgehend abgeschlossen ist. Auch wenn das Ergebnis im zweiten Quartal noch unter dem Wert des Vorjahres lag, so bemerken wir doch, dass wieder deutlich mehr Bewegung im Markt ist. Die Preise haben sich im zweiten Quartal 2023 stabilisiert, der durchschnittliche durch uns erzielte Quadratmeterpreis liegt aktuell bei 2.576 Euro pro Quadratmeter“, so Rogmans. Die durchschnittliche Rendite lag im zweiten Quartal bei 3,8 Prozent, der Faktor beim 24- bis 25-fachen der Jahresnettokaltmiete. „Während in den primär institutionell geprägten Märkten und in weiten Teilen des Eigentumswohnungsmarktes weiterhin eine gedämpfte Stimmung herrscht, sehen immer mehr Investoren bei Berliner Wohn- und Geschäftshäusern einen sehr guten Zeitpunkt zu investieren. Wenn man so will, ist dieser Teilmarkt gerade der Hidden Champion unter den Transaktionsmärkten“, sagt Rogmans. „Wir beobachten, dass derzeit nicht nur weiterhin eigenkapitalstarke private Käufer und Family Offices am Markt aktiv sind. Auch institutionelle Akteure investieren wieder verstärkt in Berliner Wohn- und Geschäftshäuser“.
Dies sei damit zu begründen, dass die Preise in Berlin um 25 bis 30 Prozent gegenüber dem Höchststand von 2021/2022 gesunken sind, wodurch Hauptstadteigentum je nach Lage aktuell wieder für 2.000 bis 2.500 Euro pro Quadratmeter oder sogar weniger erworben werden könne. (DFPA/mb1)
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