Trendindikator Baufinanzierung: Immer höhere Darlehenssummen für Baufinanzierungen
Wer sich den Wunsch der eigenen vier Wände erfüllen möchte, muss dafür immer mehr Geld in die Hand nehmen: Deutlich steigende Immobilienpreise sind spätestens seit Corona nicht mehr nur auf zentrale Lagen begrenzt. Proportional nehmen auch die Kaufnebenkosten zu, sodass ein großer Teil des Eigenkapitals in diesen Posten fließt. Resultat sind höhere Darlehenssummen, die einen neuen Rekordwert erreichen: Im Februar beträgt der durchschnittliche Baufinanzierungskredit rund 304.000 Euro. Das sind Ergebnisse des „Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB) Februar 2021“ des Baufinanzierungsvermittlers Dr. Klein.
Im Februar hat die Standardrate zugenommen, die als Vergleichswert für ein Darlehen mit folgenden Parametern berechnet wird: 150.000 Euro Darlehenshöhe, zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und zehnjährige Zinsbindung. Mit 381 Euro liegt sie über den Vormonaten und knapp unter dem Mittel des vergangenen Jahres (385 Euro).
Auch wenn der Beleihungsauslauf in den vergangenen Jahren gestiegen ist – bis Mitte 2017 pendelte er unter 80 Prozent, seit März 2018 liegt er durchgängig darüber – bringen die Deutschen nach wie vor viel Eigenkapital beim Immobilienerwerb auf. Ein Grund sei das Sicherheitsbedürfnis der zukünftigen Eigentümer, außerdem rechnen die Banken konservativ: Kreditgeber finanzierten nur in sehr seltenen Fällen mehr als den Kaufpreis und erwarten je nach Einzelfall weiteres Eigenkapital. Die früher verbreitete 20-Prozent-Formel treffe inzwischen allerdings nicht mehr zu. Bei entsprechender Bonität und zuverlässigen Einkommensperspektiven sei die Finanzierung des gesamten Preises zu guten Konditionen durchaus möglich. Aktuell beträgt der Beleihungsauslauf 83,7 Prozent und damit weniger als in den vergangenen acht Monaten. Der Beleihungsauslauf bezeichne den fremdfinanzierten Anteil am Beleihungswert, der durch Sicherheitsabschläge der Bank in vielen Fällen nicht mit den Kauf- oder Gestehungskosten identisch sei.
Die aktuellen Daten zur anfängliche Tilgungshöhe und zur durchschnittlichen Zinsbindung spiegelten das Bedürfnis nach soliden Finanzierungen. Mit 2,8 Prozent beziehungsweise 13 Jahren und vier Monaten liegen die Werte auf dem Niveau des Vormonats.
Forward-Darlehen spielten derzeit eine verhältnismäßig geringe Rolle. Mit dieser besonderen Form der Finanzierung erhalten Kreditnehmer die aktuellen Zinsen für ein Darlehen in der Zukunft. Für einen Aufschlag von zurzeit ca. 0,015 Prozentpunkte pro Monat sichern sie sich so gegen steigende Zinsen ab. Im Februar bauen Forward-Darlehen ihren Marktanteil mit einem Plus von 0,5 Prozent zwar auf rund 5,5 Prozent aus, aber dennoch bleibt das Niveau niedrig: Erst seit Mitte 2018 ist der Wert durchgehend einstellig, im Februar 2017 erreichten sie ihren Höchstwert von knapp 20 Prozent. Aufschlagfreie Annuitätendarlehen bleiben mit knapp 83 Prozent der Anteile unangefochtener Favorit unter den Baufinanzierungen und auf dem Niveau des Vormonats. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Dr. Klein
Die Dr. Klein Privatkunden AG mit Sitz in Lübeck ist ein unabhängiger Anbieter von Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen. Über das Internet und in mehr als 250 Filialen beraten rund 600 Spezialisten. Dr. Klein ist eine hundertprozentige Tochter des an der Frankfurter Börse gelisteten internetbasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG.