Trendindikator Immobilienpreise Nord & Ost: Die Berliner Luft wird dünner
Um ihre Wunschimmobilie zu erwerben, greifen Käufer im Norden und Osten Deutschlands Ende 2016 noch einmal tiefer in die Tasche: In den letzten Monaten des vergangenen Jahres sind die gezahlten Quadratmeterpreise sowohl für Häuser als auch für Wohnungen in allen untersuchten Metropolregionen höher als zuvor. Auch die eher moderate Preisentwicklung in den ersten drei Quartalen nimmt zum Jahresende noch einmal zu. Das sind Ergebnisse des „Dr.-Klein-Trendindikators Immobilienpreise“ (DTI) des Finanzdienstleisters Dr. Klein. Mit über sieben Prozent Steigerung im Vergleich zum Vorquartal sind Hannoveraner Ein- und Zweifamilienhäuser dort Spitzenreiter. Berlin weist nach München die zweithöchsten Indexwerte auf, die den Wertzuwachs beziffern.
„So langsam erreichen wir eine Grenze, an der die Luft dünner wird – viele Haushalte können sich die derzeitigen Preise für Wohneigentum nicht mehr oder nur noch mit größeren Anstrengungen leisten“, sagt Ekkehard Enkelmann, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein am Standort Berlin Mitte. Das Angebot an neu entstehendem Wohneigentum im Stadtgebiet decke nicht die vorhandene Nachfrage. Das führe laut Enkelmann dazu, dass Verkäufer die Preise teilweise entsprechend „selbstbewusst“ gestalteten. „Auch im Bereich Neubau von Einfamilienhäusern haben die offiziellen Bodenrichtwerte nur noch wenig mit der Praxis zu tun“, so der Spezialist. „In der Realität liegen die Grundstückspreise 30 Prozent, zum Teil auch 50 Prozent darüber.“ Ein Umstand, der sich auch bei der Finanzierung nachteilig auswirke, weil von den Kreditgebern die offiziellen Richtwerte zur Bewertung herangezogen werden. Vor allem Haushalte mit wenig Eigenkapital müssten mittlerweile sehr hohe Monatsraten stemmen.
Mit 3.152 Euro pro Quadratmeter für Wohnungen und 2.253 Euro pro Quadratmeter für Häuser liegen die Berliner Medianwerte nur geringfügig unter denen von Hamburg. Die Indexwerte dagegen werden deutschlandweit nur noch von München übertroffen. Im Vergleich zum dritten Quartal 2016 steigen die Wohnungspreise in der Region Berlin um 3,71 Prozent, verglichen mit dem Vorjahresquartal sogar um 7,08 Prozent. Auch Hauskäufer merken diesen Trend: Die Preise ziehen zum Jahresende noch einmal um 2,77 Prozent an und verzeichneten damit ein Plus von 5,73 Prozent gegenüber dem letzten Quartal 2015.
In der Metropolregion Hamburg ist die Preisspanne zwischen den günstigsten und den teuersten Objekten besonders groß. Wie im dritten Quartal wechselte keine Wohnung für weniger als 1.164 Euro pro den Besitzer, die teuerste Eigentumswohnung schlägt mit 11.475 Euro pro Quadratmeter zu Buche. Bei Häusern reicht die Spanne von 544 Euro pro Quadratmeter bis 11.520 Euro pro Quadratmeter. Mit Medianpreisen von 3.567 Euro pro Quadratmeter für Wohnungen und 2.484 Euro pro Quadratmeter für Häuser bleibt der Hamburger Immobilienmarkt einer der anspruchsvollsten, wobei sich die Preise insgesamt weiter nach oben bewegen: Bezogen auf das Quartal zuvor steigen die Preise für Wohnungen um 1,51 Prozent und um 3,07 Prozent für Häuser, verglichen mit dem Vorjahresquartal um 3,23 Prozent für Wohnungen und um 5,88 Prozent für Häuser.
Quelle: Pressemitteilung Dr. Klein
Die Dr. Klein & Co. AG mit Sitz in Lübeck ist unabhängiger Anbieter von Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen. Über das Internet und in mehr als 200 Filialen beraten rund 650 Spezialisten. Dr. Klein ist eine hundertprozentige Tochter des an der Frankfurter Börse gelisteten internetbasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG. (mb1)