Trendumkehr: Immobilienquote bei Versicherern steigt nur noch leicht

Die Immobilienquote der Assekuranz ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Der Anteil von Immobilien in den Portfolios der Versicherungsunternehmen liegt nun bei 13 Prozent und somit 0,9 Prozent höher als 2022. Der seit 14 Jahren anhaltende Anstieg der Immobilienquote könnte allerdings vor einer Trendwende stehen. Das geht aus dem diesjährigen „Trendbarometers Immobilienanlagen der Assekuranz“ hervor, für das EY Real Estate eine Umfrage unter 32 Versicherungsunternehmen durchgeführt hat.

Laut dem aktuellen „Trendbarometer Immobilienanlagen der Assekuranz“ wollen derzeit 14 Prozent der Versicherer ihre Immobilienquote weiter erhöhen. 2022 hatte das noch die Hälfte geplant. Mit 68 Prozent will die Mehrheit der Versicherungen ihre Immobilienquote stabil halten, während 26 Prozent ihre Immobilieninvestments reduzieren möchten. „Versicherungen haben mit Blick auf Immobilien einen sehr langfristigen Anlagehorizont und stützen mit ihrer Eigenkapitalstärke den derzeit fragilen Markt. Obwohl sie sinkende Gesamtrenditen antizipieren, sehen sie nach wie vor von Desinvestitionen im großen Stil ab und kaufen teils selektiv zu“, sagt Jan Ohligs, Partner bei EY Real Estate und Autor der Studie. „Unvermindert steht die Cashflow-Rendite, also laufende Einnahmen aus Mieterträgen, für die Versicherer im Vordergrund. Problematisch dürfte die Lage nur werden, falls sich der Rendite-Spread zu risikolosen Anlagen auch langfristig nicht wieder erhöhen sollte.“

Allerdings sind die Renditeerwartungen gesunken: Bei direkten Anlagen von 4,5 Prozent im Vorjahr auf nun 3,8 Prozent und bei indirekten Anlagen von 5,5 auf 4,2 Prozent. Der Direktbestand bleibt dabei für 57 Prozent der Befragten die präferierte Anlageform. Im indirekten Bereich überholen geschlossene Fonds mit 72 Prozent (2022: 52 Prozent) nun die offenen Immobilienfonds mit 24 Prozent (2022: 53 Prozent). Beliebt bleiben auch alternative Immobilieninvestments wie Debt-Fonds (40 Prozent) oder Private-Equity-Gesellschaften (31 Prozent). Projektentwicklungen nehmen hingegen von 45 Prozent im Vorjahr auf nun 14 Prozent ab.

Die Verschiebung des regionalen Investmentfokus setzt sich fort: Nordamerika wird von den Versicherungen bereits seit dem vergangenen Jahr präferiert und liegt nun bei 59 Prozent der Befragten im Investmentfokus (2022: 55 Prozent). Europa büßt weiter an Attraktivität ein: Wollte 2022 immerhin noch jede zweite Versicherung dort investieren, so sind es in diesem Jahr nur noch 39 Prozent. Sogar Asien und Ozeanien erfahren mit 41 Prozent derzeit mehr Zuspruch. Auch wenn Deutschland für hiesige Versicherungen der beliebteste Investitionsstandort innerhalb Europas bleibt, nimmt auch die Attraktivität der Bundesrepublik ab: 2022 hatten noch 90 Prozent der Versicherer ihren Fokus hierzulande gesetzt – heute sind es noch 77 Prozent.

Hinsichtlich der Nutzungsarten büßen insbesondere Wohnimmobilien an Attraktivität ein: Im Vorjahr standen sie bei 95 Prozent der Befragten im Fokus, nun bei 68 Prozent. Logistikimmobilien sind somit die aktuell beliebteste Nutzungsart bei Versicherern: 77 Prozent der Befragten legen ihren Investmentfokus darauf. Besonders attraktiv sind auch Investitionen in Infrastruktur (64 Prozent) und Erneuerbare Energien (70 Prozent). Büroimmobilien sind noch für 52 Prozent der Versicherer attraktiv. In Einzelhandelsimmobilien wollen 34 Prozent investieren (2022: 20 Prozent), während Hotelimmobilien heute wie vor einem Jahr (2023: 18 Prozent, 2022: 26 Prozent) eine untergeordnete Rolle spielen.

Die Risikoneigung der Versicherungen hat im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. Die besonders sichere Risikokategorie „Core“ steht nun bei 81 Prozent der Versicherungen besonders im Fokus (Vorjahr: 70 Prozent). Auch „Core+“-Immobilien kommen für 77 Prozent der Umfrageteilnehmer infrage (2022: 85 Prozent). Während die „Value Add“-Kategorie einen in der Gunst der Versicherer wächst (2023: 38 Prozent, 2022: 20 Prozent), verliert das „Opportunistic“-Segment (2023: zehn Prozent, 2022: 40 Prozent). (DFPA/JF1)

Ernst & Young ist ein unter dem Kürzel EY global operierendes Netzwerk rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung, Risk Advisory, Financial Advisory sowie Unternehmens- beziehungsweise Managementberatung und klassische Rechtsberatung.

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