UBS Asset Management: Wachstumsphantasie bei chinesischen Bonds
Die Zugangsbedingungen für Investoren auf den chinesischen Rentenmarkt haben sich seit 2017 verändert, erklärt UBS Asset Management (UBS AM) in einem Marktkommentar. Die Türen für institutionelle Investoren seien geöffnet worden. Langfristig betrachtet hätten sich zehnjährige Staatsanleihen stabiler entwickelt als vergleichbare Papiere aus weiter entwickelten Märkten, heißt es. Aktuell bieten diese Anleihen eine Rendite von rund 3,9 Prozent. Der Onshore-Markt sei liquide und stelle ein sicheres Investment dar, da China die zweitgrößte Gläubigernation der Welt ist, heißt es.
Internationale Investoren würden China einen höheren Portfolioanteil zuordnen. Wenn die weltweiten Indexanbieter China in ihre globalen Benchmarks aufnehmen, werde sich dieser Trend fortsetzen, prognostiziert UBS AM. Nach Angaben der People’s Bank of China haben ausländische Investoren Ende September 2017 ihren Bestand in Onshore-Anleihen gegenüber dem Vorjahr um rund 27 Prozent erhöht. Mit der Eingliederung chinesischer Unternehmen in die Benchmarks werde eine weitere Neuausrichtung der Kapitalströme nach China folgen, heißt es. Da ausländische Investoren rund 2,1 Prozent des Marktes beziehungsweise rund 166,8 Milliarden US-Dollar (140 Milliarden Euro) in einem Markt von rund 7,6 Billionen US-Dollar (6,4 Billionen Euro) halten, erwartet UBS AM eine anhaltende Nachfrage internationaler Investoren in den kommenden Jahren.
„China spielt für das globale Wachstum 2018 eine zentrale Rolle. Zwischen 2017 und 2019 wird das Land nach Schätzungen der Weltbank 35,2 Prozent zum Gesamtwachstum beitragen, verglichen mit 17,9 Prozent für die USA und 7,9 Prozent für die Europäische Union. Investoren können sich schon jetzt darauf einstellen, dass die Währung der Volksrepublik China, in den globalen Währungs- und Handelsmärkten eine größere Rolle spielen wird als bislang“, kommentiert Hayden Briscoe, Head of Fixed Income Asia Pacific bei UBS AM. „Die Internationalisierung der Währung ist lediglich eine Frage des ‚Wann‘. Bis jetzt haben Investoren Einschränkungen bei Wealth-Management-Produkten und Kontrollen bei Anleiheemissionen von Lokalregierungen gesehen. In jüngster Zeit veröffentlichte Richtlinien dienten dazu, den Vermögensverwaltungssektor zu regulieren, Banken zu einer Verbesserung ihres Liquiditätsmanagements zu zwingen, gegen Mikrokredite vorzugehen, Zombie-Unternehmen in den Konkurs zu treiben sowie Banken und Führungskräften beträchtliche Geldbußen für Fehlverhalten aufzuerlegen“, so Briscoe.
Der Schuldenabbau sei Teil von Chinas politischem Konjunkturzyklus und Xi Jinping, Staatspräsident der Volksrepublik China, sei entschlossen, das Thema anzugehen. Wesentliche Risiken abzuwenden und zu entschärfen stelle eine der Kernaufgaben für 2018 dar. Es wurden Personal und politische Richtlinien bereitgestellt, um das Kreditwachstum zu zügeln und Chinas Schuldenberg abzubauen, berichtet UBS AM.
Quelle: Marktkommentar UBS Asset Management
UBS Global Asset Management ist der Unternehmensbereich Vermögensverwaltung der Schweizer Großbank UBS AG. Er verwaltet mit rund 3.600 Mitarbeitern in 23 Ländern Kundenvermögen in Höhe von 650 Milliarden Euro. In Deutschland ist der Bereich mit den beiden Fondsgesellschaften UBS Global Asset Management (Deutschland) GmbH in Frankfurt am Main (Wertpapierfonds) und UBS Real Estate GmbH in München (Immobilienfonds) vertreten. (Stand: 30. September 2017). (TS1)