Umfrage: Bargeld wird in Deutschland und Österreich wieder häufiger genutzt
Bargeld baut den Vorsprung als am häufigsten genutzte Zahlungsmethode aus. Die Meinung zur möglichen Abkehr vom Bargeld hat sich in den beiden Ländern verschieden entwickelt. Auch bestehe ein deutlicher Unterschied der erwarteten Nutzungshäufigkeit des digitalen Euro in der Altersgruppe zwischen 35 und 44 Jahren. Das zeigt eine Umfrage der Management- und Technologieberatung Bearingpoint in Deutschland und Österreich.
Die Beliebtheit von Bargeld sei in Österreich und Deutschland weiterhin ungebrochen, was auch die Einschätzung zu einer möglichen Abkehr vom Bargeld in den kommenden Jahren zeige. Die Nutzungshäufigkeit von Bargeld ist im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen. In Deutschland ist mit derzeit 71 Prozent ein klarer, ansteigender Trend über die vergangenen drei Jahre ersichtlich. In Österreich ist mit 79 Prozent die Häufigkeit der Bargeldnutzung gegenüber dem Vorjahr wieder gestiegen, der Rückgang der Nutzungshäufigkeit von Bargeld wurde damit beendet.
In Deutschland hat sich die Nutzungshäufigkeit der kontaktlosen Debitkarte mit 44 Prozent wieder auf dem Niveau von 2022 stabilisiert. In Österreich ist die Nutzungshäufigkeit nach dem starken Anstieg während Corona (67 Prozent) mit 55 Prozent nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr. Damit hat sich die im Jahr 2020 annähernd gleiche Nutzungshäufigkeit (Österreich 36 Prozent, Deutschland 33 Prozent) in den beiden Ländern auf aktuell elf Prozentpunkte Unterschied entwickelt.
Insgesamt 61 Prozent der Befragten in Österreich finden die Eigenschaft „Vertraut“ bei Bargeld am wichtigsten, während das nur für 57 Prozent der Befragten in Deutschland gilt. Die Eigenschaft „Vertraut" ist mit diesen Werten in beiden Ländern auf dem Spitzenplatz. Die Eigenschaft „Anonym" wird mit 56 Prozent in Österreich am zweithöchsten bewertet, während sie mit 45 Prozent in Deutschland Platz drei einnimmt. In Deutschland ist mit 49 Prozent die Eigenschaft „Schnell" mit dem zweithöchsten Wert bewertet worden. Eine Abkehr vom Bargeld in den nächsten zehn Jahren halten 31 Prozent der Befragten in Deutschland für möglich und sind damit eher bereit, auf Bargeld zu verzichten, als in den vergangenen Jahren (2020: 29 Prozent). Mit 19 Prozent der Befragten in Österreich setzt sich dort der Trend fort, dass eine Abkehr vom Bargeld in diesem Zeitraum immer weniger erwartet wird. Über die betrachteten vier Jahre hat sich die Bereitschaft zum Verzicht auf Bargeld um acht Prozentpunkte in Österreich (2020: 27 Prozent) verringert.
In Deutschland können sich 20 Prozent der Befragten eine häufigere Nutzung von Mobile Payment Services in den kommenden zwei Jahren vorstellen, das ist eine Verdoppelung gegenüber 2020. In Österreich liegt dieser Wert aktuell bei 17 Prozent und damit vier Prozentpunkte über dem Wert von 2020. Interessant ist ebenfalls ein Blick auf die Verteilung der Erwartungen über die Altersgruppen in den beiden Ländern. In Deutschland ist in den Altersgruppen zwischen 18 und 44 Jahren ein kontinuierlicher Zuwachs über die vergangenen vier Jahre zu beobachten. In diesen Altersgruppen können sich aktuell 28 Prozent bis 32 Prozent der Befragten eine häufigere Nutzung von Mobile Payment Services in den nächsten zwei Jahren vorstellen. In Österreich liegt der Spitzenwert in der Altersgruppe 18 bis 24 Jahre, mit aktuell 40 Prozent ist dieser fast doppelt so hoch wie die Werte der nachfolgenden Altersgruppen. Nahezu jede(r) Fünfte in Deutschland und Österreich würde den digitalen Euro mehrfach pro Woche nutzen. (DFPA/mb1)
Die Bearingpoint GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main ist eine Unternehmensberatung, die sich auf Management- und Technologieberatung spezialisiert hat.