Umfrage: ESG-Strategien bei institutionellen Investoren etabliert
Professionelle Anleger aus Deutschland setzen immer mehr auf das Thema nachhaltige Geldanlage. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer Umfrage der Investmentgesellschaft Universal-Investment unter rund 200 professionellen Anlegern. Etwas mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Großanleger verwenden Anlagestrategien, die die Aspekte Umwelt, Soziales und Unternehmensführung berücksichtigen (Environment, Social und Governance, ESG), während es bei den Fondsinitiatoren zwei Drittel sind.
Für beide Gruppen ist „Governance“ das zentrale Kriterium bei der Weiterentwicklung ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen. Im Rahmen der aktuellen Regulatorik rund um Stimmrechtsausübung dürfte dies auch als Treiber für verstärkten Dialog mit Unternehmen hin zu einem nachhaltigeren Wirtschaften führen.
„Die Zahlen bestätigen die derzeit hohe Nachfrage und Interesse der Anleger an ESG-Lösungen. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse aber auch, dass die bereits geltende zweite Aktionärsrechterichtlinie ARUG II sowie die europäische Sustainable Finance Disclosure Regulation für Anleger zentrale Themen sind. Dabei wollen wir sie begleiten und unterstützen“, so Katja Müller, Chief Customer Officer bei Universal-Investment.
Ein klarer Fokus der Anleger liegt auf Ausschlüssen und ESG-Integration: Von den Befragten, die eine ESG-Strategie nutzen, verwenden 76 Prozent Ausschlüsse, 53 Prozent verwenden Forschungsergebnisse, Daten und weitere Erkenntnisse bei Anlageentscheidungen (ESG-Integration), 24 Prozent normbasiertes Screening, 20 Prozent Best-in-Class Ansätze und 18 Prozent nachhaltige Themenfonds. Die Nutzung dieser Verfahren unterscheidet sich zwischen institutionellen Investoren und Fondsinitiatoren dabei kaum. Im Schnitt werden zwei ESG-Strategien miteinander kombiniert. Am Häufigsten sind dies Ausschlüsse, die mit ESG-Integration, normbasiertem Screening und Best-in-Class gemeinsam eingesetzt werden.
In der Bewertung diverser ESG-relevanter Themen wie guter Mitarbeiterführung, Umweltschutz, regulatorischer Compliance oder Risikomanagement unterscheiden sich die institutionellen Anlegergruppen nicht signifikant. Einzig die Gruppe der Kirchen, Vereine und Stiftungen bemisst den Faktoren Umweltmanagement, Klimawandel, Menschenrechte und gesellschaftliches Engagement eine signifikant überdurchschnittliche hohe Wichtigkeit bei.
„ESG kommt immer mehr in den institutionellen Portfolios an und die Bandbreite der Strategien ist immens. Das sehen wir auch an der hohen Nachfrage von Fondsinitiatoren mit ESG-Profil. Als neutraler Plattformbetreiber sind wir der Co-Pilot unserer Partner, diesen Bereich weiterzuentwickeln und zum Beispiel mit Hilfe unseres ESG-Reportings mehr Transparenz zu schaffen. Dafür haben wir ein eigenes ESG-Office mit Nachhaltigkeitsspezialisten etabliert“, ergänzt Mathias Wilhelm, Head of Securities bei Universal-Investment. (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung Universal-Investment
Die Frankfurter Universal-Investment-Gesellschaft mbH bietet Dienstleistungen rund um die Fonds- und Wertpapieradministration für Asset Manager, Banken und unabhängige Vermögensverwalter an. Das 1968 gegründete Unternehmen bezeichnet sich mit über 750 Mitarbeitern, rund 1.500 Publikums- und Spezialfondsmandaten und einem verwalteten Vermögen von 489 Milliarden Euro als größte unabhängige Investmentgesellschaft im deutschsprachigen Raum.