Umfrage: Ferienhausbranche blickt optimistisch Richtung Sommer
Der Deutscher Ferienhausverband (DFV) beobachtet eine große Reiselust und starke Buchungseingänge für den Sommer. 90 Prozent der Teilnehmer der DFV-Branchenumfrage erwarten mindestens einen Sommer auf dem Niveau von 2021, 60 Prozent gehen davon aus, dass der Sommer 2022 trotz gestiegener Energie- und Lebenshaltungskosten die Buchungen vom Vorjahr übertreffen wird.
Während sich deutsche Urlaubsgäste unter Pandemiebedingungen auf Ferienhausurlaub im eigenen Land beschränkt haben, werden laut DFV nun auch wieder verstärkt Domizile im Ausland gebucht. Deutschland bleibe allerdings Lieblingsreiseziel deutscher Ferienhausurlauber. Zu den meistgebuchten Destinationen gehören Ostsee, Nordsee, die Mittelgebirge wie Harz oder Sauerland sowie die Region rund um den Bodensee und die Alpen. „Wir rechnen 2022 mit einem deutlichen Wachstum im Vergleich zu den Vorjahren“, sagt Michelle Schwefel, Geschäftsstellenleiterin des DFV. „Unserer Prognose zufolge könnte der Sommer 2022 den Rekordsommer vom letzten Jahr noch toppen.“ Auch die aktuellen Buchungsvorlieben spiegelten die Urlaubslust der Deutschen wider. Demnach sind die Gäste eher bereit, für ihren Traumurlaub mehr Geld auszugeben und hochwertige Objekte zu buchen. Im Gegensatz zu anderen Reisesegmenten buchten Ferienhausurlauber mit einem längeren Vorlauf, um sich das Wunschobjekt zu sichern. Auch die Aufenthaltsdauer hat wieder zugelegt.
Flexibilität bei der Buchung sei gefragter denn je: Urlauber wünschten sich flexible Reisezeiträume, die sich nicht nur auf einen Wochenrhythmus mit Übernachtungen von Samstag auf Samstag beschränken. Eine schnelle Buchungs- und Zahlungsabwicklung mit Online-Payment-Funktion sowie eine ganzjährige Buchbarkeit der Objekte stehen laut Umfrage ebenfalls hoch im Kurs. Ein Blick auf die Zielgruppen verrate: Urlaubsgäste mit Haustier haben stark zugelegt. „Ferien mit Hund ist der Trend des Jahres“, sagt Schwefel. Eine zweite Trendzielgruppe sind die Workationers – Gäste, die Reisen und Arbeiten miteinander verbinden. Inwieweit sich dieser Trend langfristig etablieren wird, hänge allerdings davon ab, inwieweit Homeoffice und Remote-Arbeit zukünftig von den Unternehmen fortgeführt wird. Und nicht zuletzt funktioniere das auch nur, wenn eine gute Breitbandanbindung vor Ort gegeben sei.
Der Ukraine-Krieg bleibe nicht gänzlich ohne Einfluss auf das Ferienhaussegment. „Auch wir beobachten Preissteigerungen. Wie hoch diese ausfallen, hängt vom jeweiligen Vermieter ab“, sagt Schwefel. Auch hätten einige Gastgeber ihren Abrechnungsmodus für Nebenkosten umgestellt und rechnen nun nach Verbrauch ab. Die Urlaubslaune trübe dies allerdings nicht. „Nach zwei Jahren Pandemie haben die Menschen wieder Lust zu reisen und sind bereit, dafür auch mehr zu investieren. Und wenn man sich die Kosten teilt, wird auch der Traum unter dem Reetdach mit Wellness-Angebot bezahlbar. Das ist der unschlagbare Vorteil gegenüber anderen Übernachtungssegmenten.“ Insgesamt haben 16 Vermittler, Portale und Agenturen an der anonymen Online-Umfrage teilgenommen. Millionen Feriendomizile weltweit werden über die Mitgliedsunternehmen offeriert. (DFPA/mb1)
Der Deutsche Ferienhausverband e.V. hat seinen Sitz in Berlin.