Umfrage: Immobilienunternehmen setzen auf alternative Finanzierungsinstrumente
Die Immobilienbranche setzt im Jahr 2017 stärker auf alternative Finanzierungsinstrumente – dies gilt für Projektentwickler und Bestandshalter gleichermaßen. Das zeigt eine Umfrage der Finanzierungsberaters BF.direkt zum Thema „alternative Finanzierungsinstrumente“ an der sich 38 Unternehmen beteiligten. Das wichtigste Instrument bei beiden Gruppen sind neben der klassischen Hypothekenkreditfinanzierung die Nachrangdarlehen. Daneben spielen Versicherungen und Versorgungswerke als alternative Darlehensgeber eine wichtigere Rolle. Die befragten Unternehmen haben 2017 umfassenden Kapitalbedarf (Eigenkapital und Fremdkapital): So planen 42 Prozent der Projektentwickler für 2017 ein Projektvolumen von mehr als 100 Millionen Euro. Insgesamt beziffern rund 38 Prozent der Befragten ihren Kapitalbedarf für 2017 auf mehr als 100 Millionen Euro.
Francesco Fedele, CEO von der BF.direkt: „Die Mehrheit der Befragten – sowohl bei den Projektentwicklern als auch bei den Bestandshaltern – plant, ihre alternativen Finanzierungsinstrumente auszubauen. Unter den Bestandshaltern planen 53 Prozent eine Ausweitung, unter den Projektentwicklern sind es fast 60 Prozent.“
Bei den Bestandshaltern sind die wichtigsten verwendeten Strukturen Nachrangdarlehen (40 Prozent), Schuldscheindarlehen (28 Prozent), Unternehmensanleihen (28 Prozent), Darlehen von Versicherungen (28 Prozent) und – bei börsennotierten Gesellschaften – Kapitalerhöhungen (28 Prozent).
Der größte Teil der befragten Bestandshalter (45 Prozent) bewegt sich in einem LTV-Korridor (Loan-To-Value) zwischen 50 und 70 Prozent. Die alternativen Finanzierungsinstrumente spielen bei einem 56 Prozent eine untergeordnete Rolle beziehungsweise werden als Beimischung im Finanzierungsmix genutzt (null bis 5,0 Prozent in Bezug auf die gesamte Finanzierungsstruktur). Allerdings gaben auch 34 Prozent der Bestandshalter an, dass die Alternativen einen Anteil zwischen elf und 30 Prozent an der gesamten Finanzierungsstruktur haben. Etwas mehr als die Hälfte der Bestandshalter hat einen Kapitalbedarf für das Jahr 2017 von bis zu 100 Millionen Euro.
Bei den befragten Projektentwicklern bringen 71 Prozent zwischen elf und 20 Prozent Eigenkapital in die Developments ein. Ein kleinerer Teil (24 Prozent) bringt Eigenkapital von null bis zehn Prozent mit. Fedele erläutert: „Bei den Developern gibt es klare Präferenzen bei der Nutzung der Alternativen: Rund zwei Drittel (59 Prozent) haben Nachrangdarlehen in ihrer Finanzstruktur. Danach folgen Eigenkapitalfinanzierungen, teils über Equity-Joint-Ventures (26 Prozent) oder sonstige Formen der Beteiligungsfinanzierung (33 Prozent). Dahinter folgen Darlehen von Versicherern und Versorgungswerken (26 Prozent).“
Die steigende Bedeutung bei alternativen Finanzierungsinstrumenten hebt Manuel Köppel, CFO von BF.direkt und Experte für Mezzanine-Kapital-Instrumente, hervor: „Mezzanine-Kapital-Investitionen sind für institutionelle und erfahrene private Investoren gleichermaßen interessant, wenn sie richtig strukturiert sind. Zu einer guten Strukturierung gehört, dass die Interessen zwischen dem Mezzanine-Kapitalgeber und dem Projektentwickler gleich gerichtet sind. Wichtig sind des Weiteren Eingriffsrechte der Kapitalgeber bei Problemen, wie beispielsweise Verzögerungen im Baufortschritt.“
Quelle: Pressemitteilung BF.direkt
Die BF.direkt AG ist ein unabhängiger Spezialist für die Finanzierung wohnwirtschaftlicher und gewerblicher Immobilienprojekte. Als Finanzierungsberater entwickelt sie innovative Finanzierungsstrategien und findet dafür passende Finanzierungspartner. Im vergangenen Geschäftsjahr vermittelte BF.direkt ein Kreditvolumen von über einer Milliarde Euro. Das begleitete Transaktionsvolumen belief sich auf über 1,5 Milliarden Euro. (JF1)