Umfrage: Privatanleger treiben digitales Investieren voran
Die Fondsgesellschaft Amundi hat eine internationale Umfrage unter mehr als 4.100 Privatanlegern im Alter von 21 bis 60 Jahren in elf europäischen und asiatischen Märkten in Auftrag gegeben. Im Fokus der Umfrage stand die Nutzung digitaler beziehungsweise Online-Anlageplattformen. Die in Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnern durchgeführte Umfrage zeigt, dass fast zwei Drittel (64 Prozent) der Privatanleger international entweder vollständig (25 Prozent) oder über einen hybriden Online-/Offline-Ansatz (39 Prozent) über digitale Plattformen investieren.
Wurde die stark gestiegene Nutzung digitaler Plattformen während der vergangenen zehn Jahre jüngeren Anlegern zugeschrieben, zeige die Studie, dass das digitale Engagement in allen Altersgruppen ähnlich hoch und bei den wohlhabendsten Anlegern am größten ist. 66 Prozent der Privatanleger im Alter von 21- bis 30 Jahren legen zumindest einen Teil ihres Portfolios digital an, während der Anteil bei den 50- bis 60-Jährigen nur geringfügig darunter liegt (59 Prozent). Der Studie zufolge legt der durchschnittliche Privatanleger mehr als die Hälfte (53 Prozent) seines Portfolios digital an, ohne die Dienste eines Anlageexperten in Anspruch zu nehmen. Wenn Privatanleger höhere Summen (ein Jahresgehalt) investieren wollen, nutzen rund 40 Prozent den Rat professioneller Berater. Dies ist fast fünfmal mehr als diejenigen, die Informationen über soziale Medien abrufen würden.
Die digitale Nutzung sollte in den kommenden fünf Jahren weiter zunehmen. Knapp die Hälfte der Nutzer digitaler Anlageplattformen gab an, einen höheren Anteil digital investieren zu wollen. Auffallend ist zudem, dass der Wert von Land zu Land sehr unterschiedlich ist: in der Schweiz und in Singapur liegt er bei 60 Prozent, in Frankreich bei 31 Prozent und in Italien bei 35 Prozent. Länderübergreifend sind es die relativ wohlhabenden Anleger mit einem hohen Selbstvertrauen, die am ehesten einen Anstieg erwarten. So gaben 38 Prozent der Anleger mit einem Anlagevermögen von weniger als 20.000 Euro an, dass sie den Anteil ihres Portfolios, der digital investiert wird, erhöhen wollen. Bei Anlegern mit einem Anlagevermögen von mehr als 150.000 Euro steigt dieser Anteil auf 55 Prozent. Das Selbstvertrauen der Anleger spiele eine wichtige Rolle bei der Steigerung des digitalen Engagements: 56 Prozent derjenigen, ihre Spar- und Anlageentscheidungen als richtig erachten, erwarten, dass sie ihre Portfolios weiter digitalisieren werden, während der Anteil derjenigen, die sich für weniger versiert halten, nur 27 Prozent beträgt.
Die Studie lege auch offen, dass die Branche Maßnahmen ergreifen sollte, um weibliche Anleger besser einzubeziehen, damit sich die Kluft zwischen den Geschlechtern bei den Investitionen nicht weiter vergrößert. Nur 16 Prozent der weiblichen Anleger sind sich sicher, dass sie die richtigen Finanzentscheidungen treffen. 27 Prozent fühlen sich explizit nicht ausreichend informiert. Dies spiegele sich auch in der Produktauswahl wider: Frauen investieren deutlich häufiger in Fest- oder Spareinlagen als Männer (44 Prozent gegenüber 34 Prozent) und deutlich seltener in börsengehandelte Fonds (26 Prozent gegenüber 36 Prozent) - oft, weil sie nicht wissen, wie dies geht. Anbieter von Anlageprodukten können den Vermögensaufbau von Frauen unterstützen, wenn sie sich dieser Selbstvertrauens- und Informationslücke annehmen. (DFPA/mb1)
Amundi ist eine börsennotierte Fondsgesellschaft mit Sitz in Paris. Das Unternehmen ist 2010 aus der Zusammenführung der Asset-Management-Aktivitäten der französischen Bankengruppen Crédit Agricole und Société Générale hervorgegangen.