Umfrage: Private-Equity-Anleger rechnen mit Cyber-Angriffen
Mehr als die Hälfte der institutionellen Private-Equity-Anleger (Limited Partners, LPs) rechnet damit, innerhalb der nächsten fünf Jahre Ziel einer ernsten Cyber-Attacke zu werden, obwohl in den vergangenen Jahren nur einer von zwanzig LPs tatsächlich angegriffen wurde. Dies geht aus dem jüngsten Global-Private-Equity-Barometer der Investmentfirma Coller Capital hervor.
Die zunehmenden Sicherheitsbedenken wirken sich auch auf die Beziehungen zwischen den LPs und ihren Fondsmanagern (General Partners, GPs) aus: Etwa die Hälfte der Anleger fordert, dass in den nächsten Jahren eine Beurteilung von Cyber-Risiken sowohl bei den GPs selbst als auch bei ihren Portfoliounternehmen vorgenommen wird.
Das Global-Private-Equity-Barometer zeigt zudem, dass die Anleger damit rechnen, dass sich die Aussichten für Private Equity sowohl kurz- als auch mittelfristig weltweit weiter verbessern werden. Die einzige Ausnahme ist der Private-Equity-Sektor in Nordamerika, dessen Aussichten kurzfristig als unsicherer eingeschätzt werden, was zum Teil auf Ungewissheit über mögliche steuerliche und regulatorische Änderungen sowie deren Folgen für den Sektor zurückzuführen ist. Der zuversichtliche Ausblick spiegelt die insgesamt positive Einschätzung der Anleger hinsichtlich der Aktienmärkte wider. Die Hälfte der LPs ist der Auffassung, dass sich das Verhältnis von Private Equity zu börsengehandeltem Beteiligungskapital in den nächsten Jahren zugunsten von Private Equity ändern wird - nur sechs Prozent der LPs gehen von einer entgegengesetzten Entwicklung aus.
Die optimistische Einschätzung der LPs bedeutet aber nicht, dass sie blind gegenüber den Risiken der Anlageklasse sind. Neun von zehn LPs halten hohe Preise bei Investitionen für ein Risiko für die Private-Equity-Renditen - und mehr als die Hälfte (60 Prozent) sehen im Protektionismus eine echte Bedrohung.
Michael Schad, Partner bei Coller Capital: „Die Anlageklasse Private Equity ist weiterhin im Wachstumsmodus und die Renditen sind nach wie vor sehr stark. In einem insgesamt sehr positiven Marktumfeld ist es interessant zu sehen, dass LPs in den nächsten Jahren attraktive Investitionsmöglichkeiten unter anderem in Special Situations und Distressed Debt sehen - Marktbereiche, die von Volatilität und Problemen einzelner Unternehmen profitieren.“
Für dieses neueste Barometer wurden im Frühjahr 2017 insgesamt 110 Private-Equity-Investoren aus aller Welt befragt. Die Ergebnisse des Barometers sind für die Gesamtheit der LPs im Hinblick auf Anlegerstandort, Art der investierenden Organisation, verwaltetes Gesamtvermögen und Zeitraum der Erfahrung mit Private-Equity-Anlagen global repräsentativ.
Quelle: Pressemitteilung Coller Capital
Coller Capital ist im Private-Equity-Sekundärmarkt tätig. Das 1990 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in London erwirbt Positionen in Private-Equity-Fonds sowie nicht börsennotierte Unternehmen von deren ursprünglichen Inhabern. Der Umfang der Einzelinvestitionen bewegt sich im Bereich von eine Million US-Dollar bis über eine Milliarde US-Dollar. (TH1)