Umfrage: Vermögensverwalter setzen stärker auf ESG-Engagement

Neun von zehn Vermögensverwaltern sprechen die Nachhaltigkeitsaspekte Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (sogenannte ESG-Kriterien) in Gesprächen mit dem Management von Portfolio-Unternehmen an. Damit hat sich dieser Wert in den vergangenen vier Jahren um zehn Prozentpunkte erhöht. Noch stärker als auf der Aktienseite gilt dies für Anleihemanager, bei denen 92 Prozent ESG-Aspekte mit Emittenten besprechen. Das geht aus der siebten globalen ESG-Umfrage der Investmentgesellschaft Russell Investments hervor.

Die ESG-Managerumfrage spiegelt die Haltung von 369 Vermögensverwaltern weltweit wider, die ein Vermögen von 79,6 Billionen US-Dollar in unterschiedlichen Anlageklassen verwalten, darunter Aktien, Anleihen, Sachwerte und alternative Anlagen. Die vom Investmentmanager-Research-Team von Russell Investments durchgeführte Umfrage bewertet die Einstellung von Vermögensverwaltern zum verantwortungsvollen Investieren und zur Integration von ESG-Faktoren in den Anlageprozess.

Die Umfrageteilnehmer gaben an, dass für ihre Kunden Klima und Umwelt der dominierende Themenbereich ist (60 Prozent), gefolgt von Diversität, Integration und Sozialem (20 Prozent). Klima und Umwelt liegen dabei sowohl global als auch in allen Regionen vorn. Besonders hoch ist dieser Wert mit 97 Prozent in Kontinentaleuropa, während die Präferenzen in den USA für Klima und Umwelt mit 46 Prozent und Diversität, Inklusion und Sozialem mit 29 Prozent vergleichsweise ausgeglichener sind.

Manager stuften die Unternehmensführung (80 Prozent) weiterhin als den wichtigsten ESG-Faktor für ihre Investitionsentscheidung ein. Dies unterstreicht die branchenübergreifend hohe Bedeutung einer guten Unternehmensführung für die Erwirtschaftung des langfristigen Unternehmenswerts. Die Zahl derer, die den Faktor Umwelt als am wichtigsten ansehen, hat in den vergangenen vier Jahren von fünf Prozent auf 14 Prozent fast verdreifacht. Der steile Anstieg reflektiert den stärkeren Fokus auf die Bewältigung von Klimarisiken sowie wachsende Regulationsanforderungen. Er ist vor allem auf Manager in Kontinentaleuropa zurückzuführen, wo 30 Prozent (gegenüber vier Prozent in 2018) diesem Faktor höchste Priorität beimaßen. Sozialaspekte wurden weiterhin am seltensten beziehungsweise von sechs Prozent der Antwortenden als prioritärer ESG-Faktor genannt.

Laut der Umfrage beziehen Vermögensverwalter zunehmend ESG-spezifische Überlegungen in ihre Anlagetätigkeit ein. Über 80 Prozent der befragten Manager lassen in ihren Anlageprozess explizit qualitative oder quantitative ESG-Bewertungen einfließen. Auch das Ausmaß, in dem ESG-Faktoren Anlageentscheidungen beeinflussen, ist – vor allem mit Blick auf Anlagerisiken – gestiegen. So gaben 46 Prozent der Befragten an, dass ESG-Faktoren wie der Klimawandel eine wesentliche Rolle bei der Bewertung potenzieller Risiken spielen, dies ist ein Plus von elf Prozent seit 2018. Darüber hinaus betonten 29 Prozent der Manager den Einfluss von ESG-Erwägungen bei der Erwirtschaftung positiver Renditen. Dies ist ein Anstieg von neun Prozent gegenüber 2018.

In fast allen untersuchten Regionen ist das Ausmaß, in dem ESG-Aspekte regelmäßig in die Anlagepraxis integriert werden, gestiegen. Annähernd alle europäischen Vermögensverwalter gaben an, dass sie ESG heute in ihre Anlageprozesse integrieren. Auch, wenn US-Manager in dieser Hinsicht hinterherhinken, ist der Prozentsatz auch bei ihnen von 67 Prozent im Jahr 2019 auf 82 Prozent gestiegen.

Aus den Ergebnissen geht zudem hervor, dass Vermögensverwalter ihre ESG-Einsichten stärker auf Grundlage interner Einschätzungen zu Anlagemöglichkeiten bilden. 55 Prozent der Befragten, also 15 Prozentpunkte mehr als 2019, stützen sich dabei in vor allem auf intern erstellte quantitative Daten, nutzen aber externe ESG-Datenanbieter als zusätzlichen Input. Umgekehrt ist die alleinige Verwendung interner ESG-Kennzahlen auf nur sechs Prozent zurückgegangen, verglichen mit 14 Prozent im Jahr 2019. Die Umfrage zeigt auch, dass viele Vermögensverwalter mehrere ESG-Datenanbieter abonnieren.

Da ESG-Investments weltweit höchste Wachstumsraten erreichen, sind auf nachhaltige und verantwortungsvolle Investments spezialisierte Vermögensverwalter sehr gefragt. Dies spiegelt sich auch bei der Entwicklung der personellen Kapazitäten wider. Heute beschäftigen 52 Prozent der kanadischen Vermögensverwalter (im Vorjahr 26 Prozent) ESG-Spezialisten. In Europa beschäftigen fast neun von zehn Manager ESG-Experten (88 Prozent).

Russell Investments ist ein weltweit tätiger Asset Manager mit Hauptsitz in Seattle, USA. Das Unternehmen verwaltet für Kunden in 32 Ländern ein Vermögen von 245 Milliarden Euro (Stand: 30. September 2021).

www.russellinvestments.com

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