Umfrage zu Global Climate Investing 2024: Realismus inmitten des Übergangs
Die vierte jährliche Umfrage des Asset Managers Robeco unter 300 Anlegern enthüllt große regionale Unterschiede in der Einstellung zu Climate Investing. Der asiatisch-pazifische Raum (APAC) ist führend, während das Interesse in Nordamerika hinterherhinkt.
Der Anteil der Anleger, für die der Klimawandel wichtig oder ein wesentlicher Aspekt ihrer Anlagepolitik ist, lag bei 79 Prozent und übertraf damit erstmals Europa (76 Prozent). Der Enthusiasmus nimmt jedoch in Nordamerika aufgrund politischer Auseinandersetzungen über die wahrgenommenen Kosten der Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG-Faktoren) in Investitionen weiter ab, nur 35 Prozent der Befragten räumen hier Climate Investing Priorität ein. Damit ist der weltweite Durchschnitt von 71 Prozent im Jahr 2023 auf 62 Prozent gesunken.
Dieser signalisiert aber noch immer, dass eine Mehrheit der Anleger Climate Investing als Priorität ansieht. Lucian Peppelenbos, Climate and Biodiversity Strategist bei Robeco erklärt: „Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass viele Anleger einen zielgerichteten und sorgfältigen Ansatz verfolgen, um ihre Anlageportfolios zu dekarbonisieren und sich in Richtung einer CO2-armen Wirtschaft der Zukunft zu bewegen. In dem Maße, in dem sie sich mit der harten Arbeit auseinandersetzen, die mit der Klimawende verbunden ist, gibt es weniger Naivität und mehr sorgfältige Überlegungen und Kontrolle im Zusammenhang damit, was erforderlich ist, um Nachhaltigkeit in die vielen Aspekte der Verwaltung von Anlageportfolios einzubinden.“
Im Vergleich zu anderen institutionellen Anlegern und Großanlegern zeichnen sich Versicherungsunternehmen durch eine Zusage zur Klimaneutralität aus. Rund 39 Prozent der Versicherer haben sich bereits öffentlich verpflichtet, weitere 20 Prozent sind gerade dabei, dies zu tun. Regional gesehen scheuen sich nordamerikanische Anleger eher vor Zusagen. Fast die Hälfte (46 Prozent) hat eine Zusage zur Klimaneutralität ausgeschlossen, gegenüber 26 Prozent im vergangenen Jahr.
Mehr als drei Viertel der Anleger erwarten, dass der Übergang gewissermaßen ungeordnet verlaufen und insgesamt gemeinsam zu wenig getan wird. Nur 15 Prozent erwarten einen geordneten Übergang, bei dem Regierungen und Märkte zusammenarbeiten, um die Emissionen zu senken, und acht Prozent gehen von einem „Treibhaus Erde“ aus, in dem sehr wenig unternommen wird, um die globale Erwärmung zu verhindern. (DFPA/ljh)
Robeco wurde 1929 gegründet und ist ein reiner Asset Manager mit internationaler Ausrichtung. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Rotterdam (Niederlande), verfügt weltweit über 16 Niederlassungen und ist ein global führender Anbieter im Bereich Sustainable Investing. Ende Dezember 2023 betrug das von Robeco verwaltete Vermögen 181 Milliarden Euro. Davon entfielen 176 Milliarden Euro auf Anlagen mit ESG-Integration. Robeco ist eine Tochtergesellschaft der ORIX Corporation Europe N.V.