Umfrage zur aktuellen Zinslage: Mehr Spielraum bei Immobilienpreisverhandlungen
Das Thema Zinsentwicklung ist auf dem Immobilienmarkt nach wie vor präsent und beschäftigt Kaufinteressenten wie Immobilieneigentümer gleichermaßen. Erstmals hob die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli 2022 aufgrund der steigenden Inflation die Leitzinsen an und läutete damit das Ende der jahrelangen Niedrigzinsphase ein. Nach zehn Leitzinserhöhungen hintereinander setzte der EZB-Rat im Oktober 2023 jedoch eine Zinspause ein und beließ den Leitzins auf dem aktuellen Niveau von 4,5 Prozent. Welche Auswirkungen hat das auf Kaufinteressenten und Immobilienverkäufer? Das Maklerunternehmen Von Poll Immobilien hat in einer Online-Umfrage untersucht, ob sich beide Parteien mittlerweile an das neue Finanzierungsniveau gewöhnt haben und wie stark sie über den Angebotspreis verhandeln.
Rund ein Viertel der Kaufinteressenten (25,7 Prozent) hat sich mittlerweile an das gestiegene Zinsniveau gewöhnt und kalkuliert die eigenen Finanzierungsmöglichkeiten neu. Weitere 18,5 Prozent der Suchkunden akzeptieren die neue Zinssituation dagegen gar nicht, was in den meisten Fällen in einer vorläufigen Kaufzurückhaltung resultieren dürfte. Mehr als die Hälfte der Suchkunden (55,9 Prozent) ist allerdings unentschlossen. Auf die Frage, ob Kaufinteressenten den gestiegenen Zins gezielt für Preisverhandlungen mit den Immobilieneigentümern nutzen, antworten 74,8 Prozent der Befragten mit einem klaren Ja. Lediglich 6,8 Prozent der potenziellen Käufer nutzen das höhere Zinsniveau dagegen gar nicht als Argument, um den Angebotspreis der Immobilie nachträglich zu senken. In 18,5 Prozent der Fälle ist die neue Zinslage ein Grund, um den Verkaufspreis zu verhandeln.
Doch wie sieht es auf der anderen Seite aus? Halten Verkäufer nach wie vor an ihren alten Preisvorstellungen fest? In immerhin 21,6 Prozent der Fälle sind Immobilieneigentümer derzeit noch nicht bereit, von ihrem ursprünglich anvisierten Angebotspreis abzurücken. Nur 7,2 Prozent der Verkäufer lösen sich von ihren alten Preisvorstellungen und senken den Angebotspreis. Mit 71,2 Prozent ist die Mehrheit der Eigentümer jedoch noch unentschlossen, ob sie den Preis an die neuen Gegebenheiten anpassen sollen oder nicht. Von den Immobilieneigentümern, die bereit sind, den Preis nach unten anzupassen, reduzieren ihn circa 35,1 Prozent davon um bis zu zehn Prozent. Etwas mehr als ein Viertel der Verkäufer (26,4 Prozent) lässt sich auf eine Preissenkung von bis zu 15 Prozent ein, gefolgt von 19 Prozent, in denen Verkäufer den Preis um bis zu 20 Prozent senken. Immerhin 9,8 Prozent der Verkäufer reduzieren den Immobilienpreis um bis zu 30 Prozent, während 5,2 Prozent mit einer Preiskorrektur von bis zu 25 Prozent einverstanden sind. Einen Nachlass von mehr als 30 Prozent des ursprünglichen Angebotspreises gewähren jedoch nur noch 2,9 Prozent der Eigentümer. (DFPA/mb1)
Die Von Poll Immobilien GmbH hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt in der Vermittlung von Immobilien in bevorzugten Wohn- und Geschäftslagen. Von Poll Immobilien ist mit den Sparten Von Poll Commercial, Von Poll Real Estate sowie Von Poll Finance, neben Deutschland, auch in Österreich, der Schweiz, Spanien, Portugal, Ungarn, Italien, den Niederlanden, Frankreich, und Luxemburg vertreten.