Union Investment: "Chancenorientierte Rentenanlagen, Aktien und Immobilien bleiben attraktiv"
Das Kapitalmarktumfeld bleibt aussichtsreich. Jens Wilhelm, im Vorstand von Union Investment zuständig für das Portfoliomanagement, sieht für das Börsenjahr 2020 gute Startbedingungen. „Geopolitische Risikofaktoren wie Handelsstreit und Brexit sollten sich beruhigen“, meint er. „Die Geldpolitik bleibt locker, verliert aber an Wirkung. Für die Börsen kommt es 2020 damit stark auf die Konjunktur an.“ Wilhelm erwartet zwar ein langsameres Wachstum als in den Vorjahren, rechnet aber nicht mit einer Rezession. „Es spricht viel für chancenorientierte Anlagen“, folgert er.
Am Negativzinsumfeld dürfte sich nach Überzeugung von Union Investment im kommenden Jahr nichts ändern. „Wir rechnen nicht mit nachhaltig steigenden Zinsen“, sagt Wilhelm. Bei sicheren Papieren wie deutschen oder US-amerikanischen Staatsanleihen dürften die Renditen damit auf Jahressicht praktisch unverändert bleiben. In einem Umfeld lockerer Geldpolitik, eingedämmter geopolitischer Spannungen und schwachen Wachstums spricht daher aus Wilhelms Sicht viel für eine chancenorientierte Positionierung. „Carry-Anlagen, etwa Unternehmensanleihen aus dem Investment-Grade-Bereich oder Staatsanleihen der Emerging Markets sind attraktiv, da sie von den Veränderungen bei Geo- und Geldpolitik besonders profitieren“, skizziert er die Aussichten auf der Rentenseite.
Auch Aktien zählt Wilhelm weiter zu den Anlagefavoriten, wenngleich hohe Bewertungen und geringeres BIP-Wachstum das Kurspotenzial begrenzen. „Die Unternehmensgewinne fallen als Anschieber der Aktienmärkte nahezu weg. Wir liegen mit unseren Berechnungen deutlich unter den Konsensschätzungen der Analysten“, sagt Wilhelm. Gleichzeitig verweist er auf das ruhigere Umfeld und die damit verbundene Aussicht auf höhere Bewertungen. Aktien seien attraktiv, weil sie über Dividenden höhere laufende Erträge als andere Assetklassen generieren. Das werde sich im Jahresverlauf kurstreibend auswirken.
Immobilien schätzt Wilhelm im Negativzinsumfeld als interessante Anlageklasse ein. „Die Beschaffung renditeträchtiger und zugleich wertbeständiger Objekte wird allerdings immer schwieriger“, schränkt er ein. Investoren rät er daher, über neue Vehikel, Nutzungsarten und Anlagestile nachzudenken. (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung Union Investment
Die Union Asset Management Holding AG mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Die sechs eigenständigen Kapitalanlagegesellschaften der 1956 gegründeten Unternehmensgruppe verwalten Vermögen in Höhe von 349,1 Milliarden Euro (30. Juni 2019).