"Unsicherheiten belasten Emissionstätigkeit in Deutschland"

Im ersten Quartal 2022 verzeichnete die Frankfurter Börse lediglich ein Initial Public Offering (IPO) mit einem Emissionsvolumen von 210 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Auftaktquartal 2021 sind vier Unternehmen an die Börse gegangen und hatten dabei rund 4,7 Milliarden Euro eingespielt. Allerdings hatte sich im Laufe des vergangenen Jahres das Umfeld für deutsche Börsenneulinge aufgrund wachsender Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Pandemie und steigender Inflation merklich verschlechtert. Im Schlussquartal 2021 meldete die Frankfurter Börse nur zwei IPOs und ein Emissionsvolumen von 196 Millionen Euro. Zu diesen Ergebnissen kommt die Analyse „Emissionsmarkt Deutschland“, für die das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PwC vierteljährlich die Aktienneuemissionen sowie die Kapitalerhöhungen an der Börse Frankfurt erfasst.

Der einzige Börsengang auf dem Frankfurter Parkett im Auftaktquartal war bereits im Januar – noch vor dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine – über die Bühne gegangen: Der Technologieinvestor 468 Capital brachte für 210 Millionen Euro die Mantelgesellschaft 468 SPAC II SE an die Börse, eine so genannte Special Purpose Acquisition Company (SPAC). Es ist bereits das zweite SPAC dieses Investors und das insgesamt fünfte an der Frankfurter Börse in der jüngeren Vergangenheit.

Auch bei den Kapitalerhöhungen verlief das Auftaktquartal schleppend: Lediglich vier Unternehmen besorgten sich auf diesem Weg frisches Kapital an der Börse (viertes Quartal 2021: 19; erstes Quartal 2021: 16). Das Gesamtvolumen der Kapitalerhöhungen lag zwischen Januar und März bei 59 Millionen Euro. Den mit 45 Millionen Euro größten Anteil steuerte die Kapitalerhöhung des Softwareanbieters EQS Group bei. Im Schlussquartal 2021 hatten Kapitalerhöhungen noch 11,6 Milliarden Euro eingespielt; im Auftaktquartal 2021 waren es 3,9 Milliarden Euro.

Die Nervosität an den Märkten in Folge des Ukraine-Kriegs macht sich auch bei den Fremdkapitalemissionen bemerkbar: Im ersten Quartal 2022 ging das Emissionsvolumen der Investment-Grade-Anleihen im Vergleich zum sehr starken Auftaktquartal 2021 um 71 Prozent zurück und lag bei 11,6 Milliarden Euro. Auch die Anzahl der Transaktionen war mit zwölf im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 47 deutlich rückläufig.

Auch im High-Yield-Bereich zeigt sich ein ähnliches Bild: Das Emissionsvolumen ging um 51 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2021 zurück und betrug 3,6 Milliarden Euro. Die Anzahl der High-Yield-Bonds war mit vier halb so hoch wie im Vorjahresquartal (erstes Quartal 2021: acht).

Mit Blick auf den weiteren Verlauf des IPO-Jahres sind die PwC-Experten verhalten optimistisch. „Ende 2021 sah es danach aus, dass 2022 ein starkes Jahr für deutsche Börsengänge werden könnte. Der Ausbruch des Ukraine-Kriegs hat die IPO-Ambitionen zahlreicher hochkarätiger Aspiranten vorerst durchkreuzt. Viele Firmen, die für das erste Halbjahr 2022 Börsenpläne hegten, haben ihr Vorhaben auf Eis, aber nicht ad acta gelegt“, so Stephan Wyrobisch, PwC-Experte für IPOs.

„Die Pipeline bleibt also gut gefüllt. Zahlreiche Firmen stehen in den Startlöchern und warten auf ein günstiges Zeitfenster. Ob sie ihre Pläne in die Tat umsetzen können, hängt nun maßgeblich vom weiteren Verlauf des Ukraine-Kriegs und dessen Folgen für die Erholung der Weltwirtschaft nach der Corona-Pandemie ab. Sollte sich hier eine Entspannung abzeichnen, könnten sich für Emittenten auch immer wieder kurzzeitig günstige Bedingungen für eine Transaktion ergeben“, so das Fazit von Nadja Picard, PwC Europe Capital Markets Leader bei PwC Deutschland. (DFPA/JF1)

PricewaterhouseCoopers International Limited (PwC) ist ein weltweites Netzwerk rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmens- beziehungsweise Managementberatung.

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