Unternehmensanleihen: Emissionsvolumen normalisiert sich
Das Emissionsvolumen des Jahres 2021 scheint sich gegenüber dem Ausnahmejahr 2020 wieder zu normalisieren. Seit Jahresstart 2021 wurden 164 Milliarden Euro an Euro-Unternehmensanleihen emittiert, was in etwa den Niveaus vor der Pandemie entspricht. Das schreibt Christine Bredehöft im Blog des DZ Bank Research.
Im Pandemie-Jahr 2020 wurde der Corporate Bond-Markt im vergleichbaren Zeitraum mit einem Neuemissionsvolumen in Höhe von 196 Milliarden Euro geradezu überschwemmt. Nachdem der Markt im Frühjahr 2020 durch den Schock bezüglich des ersten Corona-Lockdowns kurzzeitig nahezu zum Erliegen gekommen war, wurden die Wochen ab Ende März 2020 zur emissionsstärksten Phase des Vorjahres. Das zweite Quartal 2020 war laut Bredehöft historisch gesehen mit insgesamt 204 Milliarden Euro an neuen Corporate Bonds ein absolutes Ausnahmequartal. Diese hohen Volumina am Neuemissionsmarkt dürften dieses Jahr nach einem eher durchschnittlichen April in den nächsten Wochen nicht aufzuholen sein, meint die Expertin der DZ Bank.
Die Akteure am Markt haben sich gewandelt. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres liegen Immobilienwerte vor den im Vorjahr noch führenden Versorgern und den sonst eher unter den Top 10 befindlichen Transportwerten im Sektorranking an der Spitze. Nach Herkunftsländern betrachtet, liegen deutsche Unternehmen aktuell vorne, gefolgt von US- und italienischen Emittenten. Auffällig sei der hohe Anteil an neuen Bonds aus dem Non-Investmentgrade-Bereich, der von einem eher durchschnittlichen Vorjahreswert von 14,5 Prozent auf nunmehr rund 28 Prozent gestiegen ist.
„Es fällt aber insbesondere auf, dass eine Welle grüner Emissionen derzeit den Markt flutet. Die nachhaltigen Unternehmensanleihen liegen deutlich über den Vorjahreswerten, aktuell mit 29,1 Milliarden Euro und einem Marktanteil von rund 18 Prozent seit Januar 2021. Ein Ende der grünen Welle ist nicht in Sicht - eher im Gegenteil! Immer mehr Emittenten springen auf den Nachhaltigkeits-Zug auf und emittieren klassische ESG-Anleihen in den Bereichen Green, Social und Sustainability oder wählen Sustainability-Linked-Bonds als Finanzierungsinstrument“, so Bredehöft. (DFPA/TH1)
Quelle: Blogbeitrag DZ Bank
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