Untersuchung: Robo-Advisor vs. Hausbank
Wer sein Geld auf lange Zeit anlegen möchte, kann inzwischen auf vorgefertigte Portfolios von Internet-Beratern, sogenannte Robo-Advisor, zurückgreifen. Das Online-Verbrauchermagazin Finanztip hat neun solche Internet-Berater auf die Kriterien Kosten, Anlagestrategie und Transparenz untersucht. Im Ergebnis bleibe es zwar billiger und lukrativer, sein Geld in Eigenregie anzulegen – doch die ersten Angebote der Robo-Advisor seien oftmals deutlich günstiger als die üblichen Produkte von Hausbanken.
Alle neun getesteten Robo-Advisor setzen auf günstige Anlageprodukte, in den meisten Fällen auf börsengehandelte Indexfonds (ETF). Sie sind billiger und transparenter als herkömmliche, aktiv verwaltete Fonds, die Hausbanken gern verkaufen. „Der Kunde weiß bei den von uns geprüften Internet-Beratern genau, wie viel von seinem Geld in welche Fonds fließt“, erklärt Manuel Kayl, Experte für Geldanlage bei Finanztip.
Ein Problem sieht Kayl in der Verwendung von Rentenfonds, die in Anleihen von Staaten und Unternehmen investieren: „Wegen der derzeitigen Niedrigzinsphase sind Rentenfonds ausgereizt. Das gilt vor allem für Fonds, die Anleihen mit einer langen Restlaufzeit von fünf Jahren und mehr enthalten.“ Verbraucher, die ihr Geld in Eigenregie anlegen, seien deshalb mit Tagesgeld- und Festgeldkonten mit bis zu drei Jahren Laufzeit besser beraten. Diese böten höhere Zinsen, und beim Kauf würden keine Gebühren anfallen. „Wer aber lieber die komplette Geldanlage aus einer Hand möchte, der ist bei den Internet-Beratern gut aufgehoben“, versichert Kayl.
Die Experten von Finanztip unterscheiden zwischen drei Arten von Robo-Anlageberatern: Anbietern mit einer Komplettverwaltung inklusive Wertpapierdepot, Investmentfonds, die Verbraucher beispielsweise über die Börse erwerben können, und Beratungssoftware, die bei der Auswahl von geeigneten Anlagekonzepten unterstützt. Die Komplettanbieter verlangen die höchsten Preise, bieten aber auch die umfangreichsten Leistungen. Besonders Ginmon und Vaamo seien hier empfehlenswert. Unter den Fondslösungen bevorzugen die Experten den Arero-Fonds des Teams um den Mannheimer Wirtschaftswissenschaftler Prof. Martin Weber. Für erfahrenere Anleger eignt sich der Service der Website JustETF. Sie berate Anleger und biete zahlreiche Musterportfolios. Für den vollständigen Service inklusive regelmäßiger Überprüfung des Portfolios müssten Verbraucher 120 Euro im Jahr bezahlen. Die Basisversion sei aber kostenlos.
Quelle: Pressemitteilung Finanztip
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