Vermögensverwalter erwartet Ende des Konjunkturzyklus
Die Anleger achten nicht mehr auf den wirtschaftlichen Wachstumszyklus, die Entwicklung der Inflation, die Bewertungen und die Risikokonzentration, erklärt der Vermögensverwalter Carmignac in einem Marktkommentar. Vielmehr seien die Aufkäufe von Staatsschulden durch die Zentralbanken ausschlaggebend. Durch den Druck auf die Zinsen hätten die Zentralbanken die Volatilität unterdrückt und den Anstieg des Aktienmarktes gestützt. Derzeit sei das globale Wachstum noch zufriedenstellend, die Unternehmensergebnisse gut und die Geldpolitik gelockert. Diese Bedingungen wirkten wie ein Schutzschirm für die Anleger. Trotz Trumps Steuerreform hätten die Investitionen dagegen nicht angezogen. Das Konsumwachstum schwäche sich zudem ab. In der Eurozone habe die Wirtschaftstätigkeit in den vergangenen Monaten an Dynamik verloren. Dasselbe gelte auch für Japan. Diesmal zeigen die klassischen Symptome den Anlegern, dass das Ende des Zyklus naht, meint Carmignac.
Die Probleme Italiens stehen sinnbildlich für eine generelle Anfälligkeit der Eurozone, schreiben die Experten im Marktkommentar. Dank der Zentralbankpolitik und der Konjunkturentwicklung seien einige Strukturreformen in Italien und Frankreich durchgeführt worden Diese Reformen reichten jedoch nicht aus, die Volkswirtschaften tatsächlich wettbewerbsfähig zu machen oder die Staatsverschuldung der Länder zu reduzieren, meint Carmignac. In den Staatshaushalten der Länder sei der Spielraum gering und reiche nicht aus, um einer Konjunkturabschwächung entgegenzusteuern. Die Märkte würden den Einsatz von Budgethilfen zur Stabilisierung der sich verlangsamenden Volkswirtschaften nach wie vor als Verschlechterung der Solvenz bewerten.
Carmignac habe sich in Aktien aus den Branchen Technologie sowie Erdölwerten positioniert, heißt es im Marktkommentar. Der durch die Normalisierung der amerikanischen Geldpolitik ausgeübte Aufwärtsdruck bei den Renditen von Unternehmensanleihen rechtfertige ein reduziertes Kreditexposure. Für die Devisenkurse der Schwellenländer sei die Glaubwürdigkeit der Wirtschaftsprogramme ausschlaggebend dafür, ob eine Beruhigung wieder Ruhe einkehrt. Unter diesem Aspekt verzeichne Argentinien Fortschritte. In diesem Umfeld bleibe die Devisenstrategie von Carmignac auf die Reduzierung von Risiken konzentriert. Deshalb wurde die Long-Position im japanischen Yen erhöht. Zudem seien die Gewichtung des US-Dollar erhöht und die Wechselkursabsicherungen bei Schwellenländern verstärkt worden.
Quelle: Pressemitteilung Carmignac
Der unabhängige Vermögensverwalter Carmignac Gestion S.A. wurde 1989 von Edouard Carmignac gegründet. Das Kapital der Gesellschaft mit Sitz in Paris wird vollständig von der Geschäftsleitung und den Mitarbeitern gehalten. (TS1)