Vermögensverwalter: Spanische Wirtschaft auf Reformkurs
Die Reaktionen an den italienischen Aktien- und Anleihenmärkten auf die dortigen politischen Entwicklungen waren ausgeprägt, berichtet der Vermögensverwalter La Financière de l’Echiquier. So seien die Renditen zehnjähriger Anleihen auf rund drei Prozent gestiegen. Der Spread zwischen italienischen und deutschen Anleihen stieg auf den höchsten Wert seit mehr als vier Jahren, berichten die Experten. Dies geschehe in einem Umfeld, in dem die italienische Wirtschaft mit einer Schuldenquote von 130 Prozent des Bruttoinlandsproduktes anfällig bleibe.
Die politische Lage in Spanien lässt sich dagegen mit geringerer Skepsis analysieren. Die wirtschaftliche Lage Spaniens habe sich in den vergangenen Jahren verbessert und strukturelle Reformen wären bereits umgesetzt worden. Der Sozialist Pedro Sánchez, der Mariano Rajoy an der
Spitze der Regierung nachfolgt, werde nicht zwingend Neuwahlen abhalten und kann sich entschließen, bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2020 im Amt zu bleiben. Selbst wenn Neuwahlen angesetzt würden, sei es sehr wahrscheinlich, dass eine sozialkonservative Koalition den Sieg davontrüge, die an den Märkten nicht unbedingt ungnädig aufgenommen würde.
Quelle: Marktkommentar LFDE
La Financière de l’Echiquier (LFDE) wurde 1991 gegründet und gehört mit einem verwalteten Vermögen von rund acht Milliarden Euro und rund 100 Mitarbeitern zu den führenden unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaften in Frankreich. Ihre Tätigkeitsfelder sind die Verwaltung des Sparguthabens und der Finanzanlagen von Privatkunden, Vermögensverwaltern und institutionellen Anlegern. LFDE ist auch in Deutschland, Österreich, Belgien, der Schweiz, Italien und Spanien präsent. (TS1)