Vermögensverwalter: Traditionelle Portfoliotheorie versagt aktuell
Es klinge einfach und überzeugend, schreibt der Vermögensverwalter Flossbach von Storch (FvS) in einem Marktkommentar. Anleger, die ein bestimmtes Risiko bei der Geldanlage anstreben, müssten ein Portfolio so lange mit einer risikofreien Anlage kombinieren, bis das gewünschte Maß an Anlagerisiko erreicht ist. Allerdings berge diese von Harry Markowitz entwickelte Portfoliotheorie Herausforderungen. Erstens: das Marktportfolio und zweitens: die risikolose Anlage.
Das theoretisch formulierte Marktportfolio sei in der Praxis untauglich, heißt es. Ein Anleger müsste in alle verfügbaren Titel investieren, um dieses nachzubilden. Das sei nicht realistisch. Deshalb würden viele Anleger in Indizes investieren, erläutert FvS. In diese Indizes würden die größten Unternehmen des jeweiligen Wirtschaftsraums aufgenommen werden. Größe bedeute allerdings nicht zugleich Qualität, erinnern die Experten.
Zudem würden keine risikolosen Anlagen existieren. Daher wählten die meisten Investoren Anlagen mit möglichst geringem Risiko aus. In der Regel seien das Staatsanleihen mit Investment-Grade-Rating, heißt es. Diese Anlageklasse weise im aktuellen Niedrigzinsumfelds allerdings negative Renditen aus. Das bedeute, dass die in der Theorie als risikolos beschriebene Anlageform gegenwärtig einen Verlust garantiere, schreibt FvS.
Quelle: Pressemitteilung Flossbach von Storch
Die Flossbach von Storch AG ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in Köln. Das 1998 von Bert Flossbach und Kurt von Storch gegründete Unternehmen beschäftigt über 150 Mitarbeiter und verwaltet ein Anlagevolumen von über 30 Milliarden Euro. (TS1)