Vermögensverwalter-Umfrage: Zinswende als Investment-Wort des Jahres 2017
Vermögensverwalter in Deutschland erwarten für das kommende Jahr einen moderaten Kursanstieg der wichtigsten Aktienindizes, ein Fortgang der Nullzins-Politik im Euro-Raum, einen erneuten und weiteren Anstieg für Edelmetalle und Öl sowie ein robustes Wirtschaftswachstum in Deutschland. Für Privatanleger empfehlen die Anlageexperten, das Gros ihrer Anlagen in Aktien aus den Industrienationen zu investieren. Besonderes Augenmerk sollen Investoren auf Wertpapiere aus Deutschland und den USA legen. Dies sind die Kernergebnisse einer Umfrage unter 25 unabhängigen Vermögensverwaltern durch die Frankfurter Kapitalverwaltungsgesellschaft Universal-Investment.
Für drei der wichtigsten Aktienindizes prognostizieren die Vermögensverwalter steigende Kurse in 2017. Für den deutschen Leitindex DAX erwarten die Experten für das kommende Jahr einen Anstieg um fünf Prozent (Basis: Schlusstand vom 12. Dezember 2016) auf einen durchschnittlichen Stand von 11.761 Punkten. Den europäischen Leitindex EuroStoxx 50 sehen die Vermögensmanager bis Ende 2017 bei 3.321 Punkte, ein Plus von knapp vier Prozent. Im Vorjahr war für diese beiden Indizes jeweils noch ein Zuwachs von über acht Prozent erwartet worden. Für den US-amerikanischen Unternehmensindex S&P 500 wird ein Zuwachs von durchschnittlich nur noch 1,5 Prozent auf 2.290 Punkte prognostiziert. Die Prognose für 2016 hatte noch bei einem Plus von fünf Prozent gelegen.
Das Gros der befragten Experten erwartet auch im nächsten Jahr keine signifikanten Veränderungen des Leitzinses im Euro-Raum. Erst auf Dreijahressicht ist für viele ein leicht höheres Zinsniveau vorstellbar. Die Geldpolitik der EZB findet nun auch etwas mehr Akzeptanz unter den Profis. Bewerteten bei der Vorjahresumfrage noch zwei Drittel der Teilnehmer die ultralockere EZB-Geldpolitik als Grundstein für die nächste Finanzkrise, bewertet nun die Mehrheit die Geldpolitik mit den Ankaufprogrammen als einzige Möglichkeit zur Stabilisierung der Finanzmärkte – wenn auch nicht kritiklos.
Im Gegensatz dazu rechnen die unabhängigen Vermögensverwalter bereits vor der aktuellen Fed-Ankündigung mit einer Fortsetzung der begonnenen Zinswende in den Vereinigten Staaten und einem Anstieg des US-Leitzinses von aktuell 0,5 bis 075 auf 1,1 Prozent binnen Jahresfrist.
In Sachen Rohstoffe erwarten die Vermögensverwalter für 2017 einen Anstieg des Goldpreises um sechs Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs auf dann durchschnittlich 1.229 US-Dollar pro Unze. Für Silber gehen die Vermögensverwalter von einem Anstieg um etwas über elf Prozent auf 19 US-Dollar pro Unze aus. Auch der Anstieg des Ölpreises dürfte sich demnach fortsetzen, das Barrel WTI-Rohöl sollte zum Jahresende um sieben Prozent teurer werden und dann 57 US-Dollar kosten.
Für die deutsche Volkswirtschaft wird als breiter Konsens auch für das kommende Jahr ein robustes Wachstum von einem bis zwei Prozent erwartet. Größtes Sorgenkind aus Anlegersicht bleibt China. Vielen Vermögensverwaltern macht aber auch die Entwicklung in den USA zunehmend Sorge.
Quelle: Pressemitteilung Universal-Investment
Die Frankfurter Universal-Investment-Gesellschaft mbH bietet Dienstleistungen rund um die Fonds- und Wertpapieradministration für Asset Manager, Banken und unabhängige Vermögensverwalter an. Das 1968 gegründete Unternehmen bezeichnet sich mit rund 650 Mitarbeitern, über 1.000 Publikums- und Spezialfondsmandaten und einem verwalteten Vermögen von rund 274 Milliarden Euro als größte unabhängige Investmentgesellschaft im deutschsprachigen Raum. (Stand: 30. Juni 2016) (JF1)