Victor Prime Office: Die Korrekturphase dauert an
Zum sechsten Mal in Folge sinkt der quartalsweise von dem Immobiliendienstleister JLL erhobene Victor Prime Office Indikator. Im dritten Quartal 2023 beträgt der Rückgang 7,8 Prozent und fällt damit stärker aus als im Vorquartal (minus 4,8 Prozent). Der Indikatorstand für die beobachteten Toplagen der fünf deutschen Immobilienhochburgen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München liegt Ende September 2023 bei 171,3 Punkten.
Erneut ist der Performancerückgang den in allen betrachteten Standorten gestiegenen Spitzenrenditen geschuldet. In Hamburg erhöhte sich die Spitzenrendite um 30 Basispunkte, in den übrigen Städten sogar um jeweils 35 Basispunkte. „Hinzu gesellt sich eine Abkühlung der bisher robusten Mietmärkte, sodass der Performancerückgang etwas stärker ausfällt als im Vorquartal und ein ähnliches Ausmaß wie im letzten Quartal 2022 aufweist. Damals wurden die stärkeren Renditeanstiege von 50 Basispunkten noch deutlicher durch Gegenimpulse aus der Mietpreisentwicklung abgeschwächt“, erläutert Ralf Kemper, Head of Value and Risk Advisory JLL Germany.
Die Rahmenbedingungen seien im Vergleich zum Vorquartal schwieriger geworden. „Zusätzliche geopolitische Risiken und eine Inflation, die sich weiterhin oberhalb des gewünschten Niveaus befindet, machen eine Leitzinssenkung kurzfristig unwahrscheinlich. Zudem haben sich die Wirtschaftsaussichten für Deutschland eingetrübt.“ Das Bruttoinlandsprodukt ist laut Statistischem Bundesamt im dritten Quartal 2023 um 0,1 Prozent geschrumpft und die Bundesregierung prognostiziert nun für 2023 ein Wirtschaftswachstum von minus 0,4 Prozent gegenüber dem noch im Frühling erwarteten Plus von 0,4 Prozent.
Die Jahresperformance zeigt zum fünften Mal in Folge eine negative Wertänderung. Im dritten Quartal beträgt sie, verglichen mit dem Indikatorstand von vor zwölf Monaten, minus 24 Prozent. Analog zur Quartalsperformance liegt die Düsseldorfer Innenstadt mit minus 19 Prozent an der Spitze, gefolgt von Hamburg mit minus 23,5 Prozent. Berlin und Frankfurt sind mit minus 25 Prozent gleichauf und München weist mit minus 25,9 Prozent die größten Wertverluste auf Jahressicht auf. (DFPA/mb1)
Jones Lang Lasalle Incorporated ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in mehr als 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an.