Vorsorgereport: Jeder zweite Deutsche im Alter von 20 bis 65 Jahren fürchtet Altersarmut
Das Thema Altersvorsorge löst bei sehr vielen Deutschen Unsicherheit und starke Ängste aus. Das ergibt die Befragung „Deutschland im Alter – Deutsche Bank Vorsorgereport“. Für die Studie hat die Deutsche Bank im Oktober 3.200 und im November knapp 900 Bundesbürger im Alter zwischen 20 und 65 Jahren befragt.
Die Studie blicke damit auf die Altersgruppe, die sich aktuell in der Beitrags- und Planungsphase für ihre Altersvorsorge befinde. 75 Prozent der Befragten nehmen wahr, dass Altersarmut in Deutschland weit verbreitet ist. Die Mehrheit der Befragten ist zudem davon überzeugt, dass die gesetzliche Rente im Ruhestand nicht ausreichen wird: Nur 17 Prozent der Befragten glauben ihren Ruhestand durch die gesetzliche Rente abgesichert. Dagegen meinen 70 Prozent, dass die gesetzliche Rente im Alter nur eine Grundversorgung leisten wird. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) erwarten sogar, dass das gesetzliche Rentensystem über kurz oder lang zusammenbrechen wird.
In der zweiten Befragung der Deutschen Bank unmittelbar nach dem Beschluss zur Grundrente Mitte November zeigte sich, dass die Einführung der Grundrente von 67 Prozent der Befragten befürwortet wird. Allerdings steigt die Angst vor Altersarmut im Vergleich zur Befragung im Oktober leicht auf 55 Prozent. Hintergrund ist, dass die Entscheidung zur Grundrente zwar richtig war (67 Prozent, siehe oben), aber nur aus Sicht einer Minderheit der Befragten (22 Prozent) das Problem einer ausreichenden Altersvorsorge löst. Knapp die Hälfte (47 Prozent) geben an, dass die Grundrente für sie keine Bedeutung hat.
Entsprechend hoch sei das Bewusstsein, dass private Altersvorsorge notwendig ist, um den eigenen Lebensstandard auch im Ruhestand halten zu können. Mehr als zwei Drittel der Befragten (71 Prozent) sind davon überzeugt. Gerade Personen mittleren Alters (35 bis 54 Jahre) sind dieser Auffassung (75 Prozent Zustimmung), und auch Besserverdienende haben die Notwendigkeit erkannt, privat fürs Alter zu sparen.
Die Hälfte (49 Prozent) der Befragten ist bei der privaten Altersvorsorge nach eigener Angabe bereits selbst aktiv geworden. Allerdings sind 58 Prozent der Befragten nicht sicher, ob ihre bisherigen Maßnahmen ausreichen, um für den Ruhestand vorzusorgen, oder glauben, dass dies nicht der Fall ist. Dramatisch: Jeder Zweite (47 Prozent) würde gerne für das Alter sparen – hat dafür nach eigener Angabe aber kein Geld zur Verfügung.
Aktuell legen die Befragten nach eigenen Angaben im Durchschnitt (Median) 50 Euro pro Monat privat für das Alter zur Seite. Gebraucht würde nach eigener Einschätzung jedoch eine Sparrate von 200 Euro. Gefragt nach dem Betrag, der im Ruhestand monatlich voraussichtlich benötigt wird, nennen die Befragten 1.500 Euro (Median). Die Spanne liegt dort meist zwischen 1.100 und 2.000 Euro. Bei privaten Altersvorsorgeprodukten ist Sicherheit das Hauptthema: 72 Prozent der Befragten legen hierauf Wert. Als sichere Anlage für die Altersvorsorge gelten Immobilien. Aus Sicht von 61 Prozent der Befragten sollte der Staat deshalb bei Bau und Kauf stärker fördern. Bei Geldanlagen, zum Beispiel in Wertpapiere, steht ein Kapitalschutz im Vordergrund: Für 53 Prozent wäre ein Kapitalschutz sinnvoll, so dass man die eingezahlten Beiträge nicht verlieren kann. Dafür werde auch eine geringere Rendite in Kauf genommen. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Bank
Die Deutsche Bank AG ist eine international tätige Universalbank mit Sitz in Frankfurt am Main. Das 1870 gegründete Unternehmen ist das nach Mitarbeiterzahl und Bilanzsumme größte Kreditinstitut Deutschlands.