vzbv warnt vor Betrugsmasche
Senioren berichten, wie ihnen Haustürvertreter Bücher für mehrere tausend Euro verkaufen. Die Lexika und Nachbildungen historischer Bücher seien eine sichere Geldanlage und könnten in absehbarer Zeit mit hohem Gewinn wiederverkauft werden – so versprechen es die Vertreter den Verbrauchern. Dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) liegen Fälle von Betroffenen vor, die mit dieser Masche bis zu 100.000 Euro verloren haben. Denn die Bücher könnten tatsächlich nur zu einem Bruchteil des Kaufbetrages wieder verkauft werden.
7.000 Euro für einen Bildband, 11.000 Euro für die Nachbildung einer historischen Psalter-Sammlung – diese horrenden Summen haben Senioren für angeblich seltene Bücher bezahlt. Die Verbraucher seien dem Versprechen erlegen, es handle sich um wertvolle Ausgaben und damit eine sichere Geldanlage mit hoher Rendite. Versprochen wurde den Käufern das von Haustürvertreten. Diese Haustürvertreter haben das gesamte Paket zu dieser angeblich sicheren Anlage im Angebot. Das nötige Kleingeld fehlt, um die Bücher überhaupt zu erwerben? Kein Problem mit dem richtigen Kredit, den der Vertreter ebenfalls griffbereit habe. Die Verbraucher wissen nicht, wie sie die Bücher dann gewinnbringend verkaufen sollen? Auch das könne der Vertreter organisieren, allerdings nur gegen Vorkasse. Mit dieser Masche haben vornehmlich ältere Verbraucher laut vzbv mehrere tausend Euro verloren.
Dem vzbv liegt der Fall einer 90-Jährigen vor, die über mehrere Jahre insgesamt 100.000 Euro für verschiedene Bücher ausgegeben hat. Ein anderes Rentnerpaar schildert, dass es fast die Hälfte seines monatlichen Einkommens für die Kredite aufwenden müsse, die es zum Kauf der Bücher abgeschlossen hat.
Das Tragische sei, dass besonders häufig Menschen mit geringem Einkommen betroffen seien. Die Verbraucher möchten ihre niedrige Rente etwas aufbessern oder Geld für ihre Enkel anlegen. Das Geld sei aber verloren, denn zu einem Verkauf durch die Vertreter komme es in den meisten Fällen nicht. Falls sich doch ein anderer Käufer finde, erhalten die Verbraucher in der Regel das investierte Geld nicht zurück. Wer kein Experte für wertvolle Bücher ist, könne über den wahren Wert von Büchern schnell getäuscht werden.
Quelle: Pressemitteilung vzbv
Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) vertritt Verbraucher-Interessen gegenüber Politik, Wirtschaft und Verwaltung und klagt Verbraucherrechte vor Gericht ein. Als Dachverband der 16 Verbraucherzentralen der Länder und 26 Verbraucherschutzorganisationen bündelt er die Kräfte für einen starken Verbraucherschutz. Er unterhält Büros in Berlin und Brüssel.