Weltweite Bautätigkeit gewinnt weiter an Schwung
Die Ergebnisse des RICS Global Construction Monitor (GCM) für das erste Quartal 2024 zeichnen global ein leicht verbessertes Bild der Marktaktivität.
Der globale Bautätigkeitsindex bewegt sich weiter in den positiven Bereich. Europa zeigt erste Anzeichen einer Erholung. Für Deutschland steigt der Bautätigkeitsindex von -21 auf +12. Auch der Ausblick für Bautätigkeit im Wohnungssektor wird von den Befragten wieder positiv gesehen. Dadurch steigt der Nettosaldo des Index von -58 Prozent auf +22 Prozent. Zur allgemein positiven Tendenz kommt eine verbesserte Dynamik in Nord- und Südamerika und weiterhin solide Bedingungen in der MEA-Region.
Finanzielle Engpässe sind nach wie vor das größte Markthemmnis
Finanzielle Engpässe sind weltweit der am häufigsten genannte Faktor, der als Hindernis für die Bautätigkeit angesehen wird. 68 Prozent der Befragten gaben an, dass der Bau durch diesen Faktor behindert wird (unverändert gegenüber dem vierten Quartal 2023). Das zeigt, dass das Umfeld für die Kreditvergabe im Laufe des Quartals etwas restriktiver wurde. Dennoch, unterstützt durch die Annahme, dass viele der größten Zentralbanken der Welt im Laufe des Jahres ihre Geldpolitik lockern werden, erwartet eine steigende Zahl der Umfrageteilnehmer eine Verbesserung der Kreditbedingungen in den nächsten zwölf Monaten (plus 16 Prozen). In Deutschland ging der Anteil derer, die finanzielle Engpässe als Hindernis für die Bautätigkeit ansehen, von 59 Prozent auf 38 Prozent zurück.
Der Anteil der Befragten weltweit, die die Materialkosten als negativen Faktor bewerten, stieg von 63 Prozent auf 65 Prozent stieg. In Deutschland gaben 31 Prozent an, dass Materialkosten die Bautätigkeit behindern (vormals 47 Prozent). Darüber hinaus bleiben der Fach- und Arbeitskräftemangel weiterhin in vielen Teilen der Welt eine Herausforderung, was sich darin zeigt, dass über 50 Prozent der Befragten angaben, dass dieser Faktor zu einer Einschränkung der Bautätigkeit führt. In Deutschland verzeichnen 69 Prozent einen Arbeitskräftemangel (vormals 71 Prozent). Der Anteil derer, die einen Fachkräftemangel sehen, ging hingegen von 65 Prozent auf 38 Prozent zurück.
Susanne Eickermann-Riepe FRICS, Vorsitzende des RICS European World Regional Board (EWRB): „Infrastrukturprojekte in allen Regionen der Welt stützen die Arbeitsauslastung in der Baubranche und lassen den Construction Activity Index CAI weiter steigen. Die europäische Baubranche erholt sich deutlich und auch Deutschland profitiert von einer steigenden Dynamik. Die Wachstumsaussichten bei Infrastruktur sind weiterhin Treiber der Dynamik, aber auch Wohnungsbau legt zu. Die Stimmung ist nicht mehr so gedämpft, auch wenn finanzielle Engpässe weiterhin ein limitierender Faktor sind. Die positiven Aussichten für die nächsten 12 Monate scheinen von der Erwartung besserer Kreditkonditionen getragen zu werden.“ (DFPA/abg)
Hier der Link zur Aufzeichnung der PK, Kenncode: mvf1?0AM
The Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) wurde 1868 in Großbritannien gegründet und erhielt 1881 die königliche Charta. Heute ist sie eine weltweit tätige Berufsorganisation, die Immobilienexperten rund um den Globus repräsentiert. Sitz von RICS Deutschland ist Frankfurt am Main.