Wenn die Baukosten nicht zur Planung passen
Wehret den Anfängen - dieses geflügelte Wort trifft auch auf die Erkennung von Qualitätsproblemen beim Hausbau zu. Bauherren sehen sich heutzutage mit mehr Baumängeln konfrontiert als noch vor vier Jahren. Je nachdem, wann diese entdeckt werden oder welches Gewerk betroffen ist, können sich damit die Baukosten signifikant erhöhen. „Damit durch die oftmals kostenintensive Mängelbeseitigung nicht das gesamte Finanzierungsfundament ins Wanken gerät, sollte ein gewisser Spielraum für mögliche Mehrkosten und Bauverzögerungen schon bei der Finanzierungsplanung berücksichtigt werden“, rät Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender des Kreditvermittlers Interhyp.
Die Anzahl der festgestellten Mängel am Bau ist seit dem Jahr 2011 um rund zehn Prozent gestiegen, so besagt eine Studie des Instituts für Bauforschung Hannover, so führt Interhyp an. Die Qualitätsprobleme können zu erheblichen Mehrkosten und Verzögerungen bei der Fertigstellung führen. Laut dem Institut für Bauforschung sei dem durch regelmäßige Kontrollen der Baustelle durch unabhängige Experten zu begegnen. Denn werde ein Mangel frühzeitig erkannt und beseitigt, lassen sich oft Folgeschäden vermeiden.
Da beim Hausbau eine exakte Aufwandsplanung schwierig sei, rät Goris, Baukosten eher großzügig, also mit einem Polster von rund zehn Prozent, einzuplanen. „Viele Banken bieten schließlich die Möglichkeit, einen Teil des Darlehens kostenfrei gegen Ende der Bauphase zu stornieren.“ Neben dem finanziellen Spielraum empfehle es sich, für den Fall von Bauverzögerungen auch einen zeitlichen Puffer innerhalb der Finanzierung einzubauen. Dies gelinge, indem man einen Bankpartner wählt, der über einen möglichst langen Zeitraum keine Zinsen für die Bereitstellung des Darlehens verlangt. Aktuell sei oftmals eine bereitstellungszinsfreie Zeit von zwölf Monaten möglich, vereinzelt sogar auch von bis zu 24 Monaten.
Auch beim Thema „Muskelhypothek“ sei Vorsicht angesagt. „Zum Teil überschätzen Bauherren die möglichen Eigenleistungen und die Zeit, die sie dafür benötigen. Hier sollte man realistisch und nicht zu optimistisch kalkulieren“, so Goris.
Quelle: Pressemitteilung Interhyp
Die Interhyp AG mit Sitz in München ist ein Kreditvermittler für Immobilienfinanzierungen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der niederländischen ING Direct. Die Gruppe beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter und ist an derzeit 85 Standorten präsent. (mb1)