Wie Deutschlands Millionäre ihr Vermögen verwalten
Anders als Retail-Kunden sind Deutschlands vermögende Privatkunden mit den Leistungen ihrer Wealth-Management-Anbieter sehr zufrieden. Im Rahmen der Studie „Was Millionäre von ihrer Bank erwarten“ hat die internationale Managementberatung Bain & Company herausgearbeitet, was die gut betuchte Klientel an ihren Finanzpartnern schätzt, warum sie trotzdem offen für Alternativen ist und wie die Digitalisierung das Wealth Management verändert.
Die Vermögenden in Deutschland arbeiten im Schnitt mit drei Finanzinstituten zusammen. Die Befragten begründen die Diversifikation vor allem mit der Nutzung unterschiedlicher Kompetenzen und der Minimierung des Risikos. Immerhin 50 bis 70 Prozent ihres Vermögens vertrauen sie aber ihrer Erstbank an.
Das größte Differenzierungspotenzial bieten in den Augen der Kunden das Produktportfolio, die Marke, das Onlineangebot und die Expertise der Mitarbeiter. In der kumulierten Betrachtung indes erweist sich vor allem die persönliche Interaktion als erfolgsentscheidend. Im Durchschnitt fordern Deutschlands Millionäre alle zwei Monate einen Kontakt, wobei der Wunsch nach Beratung mit dem Alter ab- und mit dem Vermögen zunimmt. Wer mehr als fünf Millionen Euro frei verfügbares Vermögen hat, erwartet im Schnitt neun Kontakte pro Jahr. Im Gespräch folgen die meisten der Empfehlung ihres Beraters. 72 Prozent betrachten ihren Kundenberater als besonders wichtig für Produkt- sowie Anlageentscheidungen und schätzen insbesondere die Expertise bei der Asset Allocation und im Risikomanagement. Dass gute Leistung ihren Preis hat, ist den meisten Befragten bewusst: Nur 20 Prozent erwarten Preissenkungen. Die Mehrheit wünscht sich allerdings eine erheblich höhere Performance-Komponente in der Gebührenstruktur.
Zudem wollen vermögende Privatkunden ihre Kapitalanlage über digitale Kanäle verwalten und mit ihrem Berater via Chat, Videotelefonie oder sozialen Medien kommunizieren. Hauptgrund ist der Wunsch nach mehr Convenience, sprich: einer bequemen Handhabung der Kapitalanlage. Fast 60 Prozent der Befragten fordern einen vereinfachten Zugang zu ihrer Bank, zum Beispiel über ein Download-Center für Berichte. Ein Drittel wünscht sich Excel-Datensätze oder eine App, um selbstständig Informationen auswerten und verarbeiten zu können
Quelle: Pressemitteilung Bain & Company
Bain & Company Inc. ist ein Managementberatungsunternehmen mit Sitz in Boston. Das 1973 gegründete Unternehmen beschäftigt eigenen Angaben zufolge in 51 Büros in 33 Ländern rund 5.700 Mitarbeiter, davon 650 im deutschsprachigen Raum. (JZ1)