Wirtschaftsforscher: Keine Immobilienblase in NRW
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat in einer aktuellen Untersuchung festgestellt, dass es in Deutschland keine flächendeckende Preisblase bei Wohnimmobilien gibt. Allerdings werden in dem Bericht zwölf Städte in Nordrhein Westfalen (NRW) benannt, in denen zumindest die Gefahr lokaler Blasen bestehe. Für den Neubau sind das Köln, Moers/Ratingen/Mönchengladbach, Wuppertal/Solingen, Dortmund, Siegen und Detmold. Im Gebrauchtbereich seien Neuss, Bergisch Gladbach und Paderborn betroffen. Allerdings bestünde lediglich im engen Segment von Luxus-Eigentumswohnungen die Gefahr, dass die aktuellen Preise in einigen Jahren nicht mehr zu erzielen sind. Für begehrte Wohnungen im normalen Preissegment gelte die Aussage aber für keinen einzigen der genannten Orte.
Wenn die Nachfrage mit diesen Preisen nicht Schritt halten würde, gäbe es ein erstes Indiz für eine Blasenbildung. Gerade in den Mittel- und Oberzentren kann jedoch der Bedarf an bezahlbaren Wohnungen oftmals nicht ansatzweise befriedigt werden. Ein Grund: Der Neubau in NRW hinkt der Entwicklung der Haushalte seit langem hinterher. Für das laufende Jahr rechnet die LBS mit 44.000 Neubauwohnungen - 26.000 weniger als das politische Ziel der Landesregierung und die Hälfte dessen, was Wohnungsmarktexperten für notwendig erachten. Zumal in die Berechnungen die Auswirkungen der derzeitigen Zuwanderung noch einfließen müssen.
Wichtig sei für den Einzelnen aus Sicht der LBS deshalb eine möglichst objektive Einschätzung von Lage, Zustand und Preisniveau der anvisierten Immobilie. Bei Wohnungen, die vermietet werden sollen, gehöre dazu auch die genaue Analyse der in Frage kommenden Zielgruppen. „Hier funktioniert der Markt inzwischen hervorragend - Immobilienangebote mit unangemessenen Preisen sind praktisch unverkäuflich“, so die Immobilienexperten.
Quelle: Pressemitteilung LBS
Die LBS-Gruppe gehört zur Sparkassen-Finanzgruppe. Sie besteht aus neun Landesbausparkassen mit abgegrenzten Geschäftsgebieten, betreut neun Millionen Kunden und weist einen Bestand von 10,8 Millionen Bausparverträgen mit einem Volumen von 286,5 Milliarden Euro auf. In 2014 registrierte sie rund 1,15 Millionen Neuverträge mit einer Bausparsumme von 35,8 Milliarden Euro, verfügt über neun Immobiliengesellschaften und hat 2014 in Deutschland rund 33.700 Immobilien im Wert von sechs Milliarden Euro vermittelt. (JF1)