Wohn-Index: Wachstumsdynamik fast gleichbleibend
Der „F+B-Wohn-Index Deutschland“ als Durchschnitt der Preis- und Mietentwicklung von Wohnimmobilien stieg im vierten Quartal 2016 im Vergleich zum Vorquartal um 1,2 Prozent, im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,2 Prozent. Damit hat sich die Wachstumsdynamik der vergangenen zwölf Monate nur unmerklich abgeschwächt, so meldet das Forschungsinstitut F+B. Die den Index insgesamt nach oben treibenden wachstumsstarken Städte seien weiterhin von einer starken Nachfrage nach Mietwohnungen und vor allem nach Kaufobjekten geprägt. Die Lage auf den deutschen Wohnungsmärkten sorge vor diesem Hintergrund weiterhin für ein großes Interesse deutscher und internationaler Investoren, aber auch für ökonomische Belastungen der Mieter in den prosperierenden Ballungsräumen.
Während die Bestandsmieten im Vergleich vom vierten Quartal 2016 zum Vorquartal um 0,3 Prozent anstiegen, wuchsen die Neuvertragsmieten – bei leicht abgeschwächter Dynamik - um 0,4 Prozent. Eigentumswohnungen verteuerten sich dagegen im gleichen Zeitraum um 1,3 Prozent und Einfamilienhäuser um 1,6 Prozent. Auch im Vergleich zum Vorjahresquartal 4/2015 übertrafen Eigentumswohnungen mit 6,9 Prozent und Einfamilienhäuser mit 6,2 Prozent den Durchschnittswert des F+B-Wohn-Index von 5,2 Prozent. Für Mehrfamilienhäuser musste im Vergleich zum Vorquartal 0,4 Prozent mehr ausgegeben werden, im Jahresvergleich plus 1,7 Prozent. Neuvertragsmieten und Bestandsmieten verteuerten sich mit 2,2 Prozent beziehungsweise 1,1 Prozent im Vergleich zu ihren Vorjahresquartalen nach wie vor deutlich unterhalb des Anstiegs des Wohn-Index. Angesichts eines durchschnittlichen Verbraucherpreisindex in 2016 von plus 0,5 Prozent werde die im „F+B-Wohn-Index“ gemessene relativ moderate Entwicklung der Nettokaltmieten im Bestand bestätigt. Dagegen seien Wohnungswechsler und neue Nachfrager vom überdurchschnittlichen Anstieg der Neuvermietungsmieten betroffen.
Offenbar sei vor allem das Segment der selbstnutzenden oder eine sichere Kapitalanlage suchenden Käufer von Eigentumswohnungen maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung des Gesamt-Index. Die Preisentwicklung einzelner Zinshäuser, die von Eigentümern oder Maklern auf den Immobilienportalen angeboten werden, entwickelten sich seit längerer Zeit auf dem deutlich niedrigeren Niveau des Anstiegs der Neuvertragsmieten. Vom Wohn-Index unabhängig gestalten sich dagegen die Preise von Wohnungspaketen, die von institutionellen Investoren gehandelt werden. Dort sei die Preisbildung aber noch mehr als bei den anderen Wohnimmobilienarten von der Entwicklung des Zinsniveaus, der Aktienmärkte und der Renditeentwicklung alternativer Investments abhängig. Außerdem stimuliere die Knappheit der überhaupt zum Verkauf stehenden Portfolios insbesondere in den Core-Lagen die Preise von Paketverkäufen gegenüber den Einzelobjekten von Mehrfamilienhäusern.
Quelle: Pressemitteilung F+B
F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH wurde 1992 als unabhängiges Forschungsinstitut gegründet. Das Unternehmen erbringt Forschungs- und Beratungsleistungen im Bereich der Analyse und Gestaltung der Wohnungs- und Immobilienmärkte und bei der Umweltplanung für Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Banken und Bausparkassen, Verbände und staatliche Stellen. (mb1)