Wohn-Investmentmärkte mit Rekordumsatz weiter auf Kurs
Mit einem Investitionsvolumen von rund 21,4 Milliarden Euro wurde im dritten Quartal auf dem deutschen Wohn-Investmentmarkt ein neuer Rekordumsatz für die ersten drei Quartale aufgestellt. Das bereits gute Vorjahresergebnis wurde um über 37 Prozent übertroffen und der zehnjährige Durchschnitt wurde um 70 Prozent getoppt. Dies ergibt eine Analyse des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
Aufgrund der Verkäufe der Akelius-Bestände in Hamburg und Berlin an Heimstaden Bostad für rund fünf Milliarden Euro sowie der Übernahme von rund 15.000 Wohnungen von Vonovia und Deutsche Wohnen durch das Land Berlin entfällt mit 69 Prozent der mit Abstand größte Teil des Umsatzes auf Bestandsportfolios. Projektentwicklungen vereinten einen Anteil von knapp 21 Prozent auf sich. Dabei wurde mit über 4,4 Milliarden Euro eine neue Bestmarke aufgestellt und der bisherige Rekord aus dem Jahr 2019 um fast 60 Prozent übertroffen.
Die unverändert hohe Nachfrage nach Wohnungen in Deutschland hat auch im laufenden Jahr die Preise weiter steigen lassen. Dieser Trend gilt sowohl für Bestands– als auch Neubauobjekte. An den deutschen A-Standorten liegen die Netto-Spitzenrenditen im Neubausegment mittlerweile bei 2,70 Prozent oder niedriger. Am teuersten ist es nach wie vor München, wo eine Spitzenrendite von 2,45 Prozent anzusetzen ist. Aber Berlin schließt immer weiter auf und notiert mittlerweile bei 2,50 Prozent.
Die erwähnten Großabschlüsse haben auch dazu geführt, dass der Anteil der A-Städte am Gesamtumsatz sowohl relativ (64 Prozent) als auch absolut (rund 13,7 Milliarden Euro) betrachtet neue Bestmarken aufgestellt hat. An der Spitze steht erneut Berlin, wo ein Investmentvolumen von knapp 8,35 Milliarden Euro registriert wurde. Ein neues Allzeithoch verzeichnet auch Hamburg, wo die Übernahme der Akelius-Bestände das Ergebnis auf knapp 2,4 Milliarden ansteigen ließ. Knapp gescheitert an der Milliarden-Grenze ist München mit gut 950 Millionen Euro was trotzdem einen neuen Bestwert darstellt. Gleiches gilt für Köln (rund 450 Millionen Euro) und Stuttgart (knapp 425 Millionen Euro).
„Die Ampeln für die deutschen Wohn-Investmentmärkte stehen weiter auf grün. Auch wenn sich der Mietpreisanstieg verlangsamt hat, bestehen weiterhin Mietsteigerungspotenziale, die das Interesse der Investoren hochhalten werden. Etwas limitierend wirkt lediglich das begrenzte Angebot. Trotzdem deutet alles auf ein neues Rekordergebnis in 2021 hin, da die Übernahme der Deutsche Wohnen AG durch Vonovia immer wahrscheinlicher wird. Ein Investmentumsatz im Bereich zwischen 45 und 50 Milliarden Euro oder sogar darüber erscheint demzufolge möglich. Aber auch ohne diese außergewöhnliche Transaktion zeichnen sich im Schlussquartal hohe Umsätze ab, sodass weiter leicht sinkende Renditen nicht ausgeschlossen werden können“, so Christoph Meszelinsky, Geschäftsführer und Head of Residential Investment bei BNPPRE. (DFPA/JF1)
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.