Wohninvestmentmarkt Deutschland: Rekordergebnis in Sicht
Im ersten Halbjahr des Jahres 2021 wechselten in Deutschland Wohnimmobilien für etwa 10,0 Milliarden Euro den Eigentümer (Transaktionen ab 50 Wohnungen). Damit war es der bislang dritthöchste Umsatz in der ersten Hälfte eines Jahres und das vierthöchste jemals in einer Jahreshälfte gemessene Volumen. Werden alle Übernahmen und Fusionen von Immobilien-AGs herausgerechnet, so war das erste Halbjahr 2021 das bislang umsatzstärkste Halbjahr am deutschen Wohninvestmentmarkt. Das meldet der Immobilienberater Savills.
„Dass auch ohne eine große Unternehmensübernahme ein derart hohes Transaktionsvolumen umgesetzt wurde, spiegelt die massive Investorennachfrage nach Wohnimmobilien wider”, konstatiert Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance - Valuation bei Savills Germany und fügt hinzu: „Neben einer Vielzahl risikoaverser Investoren treten auch mehr opportunistischere Akteure auf den Plan. Zuletzt kamen auch vermehrt internationale Käufer zum Zuge, was die hohe internationale Anziehungskraft des hiesigen Wohnimmobilienmarktes unterstreicht.“
Der weitere Jahresverlauf am Wohninvestmentmarkt wird laut Savills von einer weiterhin regen Investitionstätigkeit gekennzeichnet sein. Im Vergleich zum Vorquartal hat sich am generellen Marktumfeld kaum etwas geändert: Als nicht-substituierbares Gut und aufgrund vielerorts vorteilhafter Fundamentaldaten stehen Wohnimmobilien so hoch im Kurs wie noch nie. Im Zuge der Bundestagswahl müssten Eigentümer und Investoren jedoch mit zusätzlichen oder verschärften Regulierungen kalkulieren.
„In den Wahlprogrammen vieler großer Parteien finden sich Ideen für zusätzliche Regulierungen und wahrscheinlich werden einige von ihnen Eingang in einen Koalitionsvertrag finden“, gibt Nemecek zu Bedenken. Da vornehmlich Bestandwohnungen im Fokus der Mietregulierung stehen, könnten Neubauten noch mehr in den Fokus rücken. Auch vor dem Hintergrund sich möglicherweise verschärfender ökologischer Gebäudestandards böten Neubauten eine hohe Planungssicherheit und dürften noch stärker von institutionellen Investoren nachgefragt werden. Die stärkere Implementierung von ESG-Kriterien am Kapitalmarkt werde laut Nemecek ebenfalls die Nachfrage erhöhen. „Die globale Kapitalumschichtung in ESG-konforme Produkte wird perspektivisch aber auch Opportunitäten für Investoren ohne ESG-Fokus eröffnen, insbesondere falls solche Immobilien in Zukunft geringer eingepreist würden“, so der Savills-Experte. (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt über 39.000 Mitarbeiter in mehr als 700 Niederlassungen weltweit.