Wohnungszubau deckt hohe Nachfrage noch nicht
Der Hamburger Wohnungsmarkt bleibt dank eines soliden Wirtschaftswachstums, mehr Beschäftigten und einem hohen Zuzug auch mittelfristig attraktiv und bietet Investoren gute Anlagemöglichkeiten. Zu diesem Ergebnis kommen die Analysten der HSH Nordbank in der „Marktkonferenz-Studie Wohnimmobilien“, in der die Entwicklungen und Trends in 16 deutschen Städten untersucht wurden.
In den kommenden Jahren werden die Mieten und Kaufpreise laut Studie zwar in allen Hamburger Stadtteilen steigen, die hohen Sprünge der vergangenen Jahre schwächen sich jedoch ab. Insbesondere wegen der vom Senat gesetzten und seit 2013 erreichten Zielmarke von 6.000 neuen Wohnungen pro Jahr werde sich das Wachstum verlangsamen.
Die Analysten der Studie sehen für die kommenden Jahre eine stark wachsende Wohnungsnachfrage in der Hansestadt. So dürfte bis 2018 die Zahl der Einwohner um 1,9 Prozent beziehungsweise die Zahl der Haushalte um etwa 25.000 steigen. Auch wenn die seit 2013 gestiegene Bautätigkeit sich auf erhöhtem Niveau fortsetzt, werde sie die zusätzliche Nachfrage in den kommenden drei Jahren nur leicht übersteigen. Die zwischen 2005 bis 2012 entstandene Angebotslücke könne damit noch nicht geschlossen werden. Der Leerstand wird dementsprechend bei niedrigen 0,6 Prozent verbleiben und damit nicht einmal die für den Wohnungswechsel nötige Reserve erreichen.
Seit 2012 ist ein deutlicher Rückgang des Mietpreiswachstums in Hamburg spürbar: Waren die Spitzenmieten im Bestand zwischen 2008 und 2011 noch um mindestens sieben Prozent jährlich gestiegen, lag der Zuwachs im Jahr 2014 nur noch bei 1,3 Prozent. Aktuell werden Bestandswohnungen für durchschnittlich 10,10 Euro pro Quadratmeter vermietet.
Aufgrund der hohen Nachfrage nach Eigentumswohnungen werden laut Studie in Hamburg ebenso wie in München deutschlandweit die höchsten Preise aufgerufen. Der Spitzenpreis für neue Eigentumswohnungen in Hamburg erreicht bereits 9.000 Euro pro Quadratmeter. In gefragten Quartieren im Zentrum und an der Alster liegt er teils sogar merklich darüber. Die Spitzenpreise im Bestand lagen Ende 2014 bei 6.500 Euro pro Quadratmeter und sind damit sogar teurer als entsprechende Wohnungen in München (6.400 Euro pro Quadratmeter).
Wohnungen verteuerten sich im Durchschnitt in den vergangenen Jahren zwar auch deutlich, das Preiswachstum habe aber gegenüber den Jahren 2010 bis 2012 mit jährlichen Zuwächsen von bis zu elf Prozent abgenommen. So legten mittlere Preise von Neubauwohnungen 2014 noch um 3,8 Prozent auf 4.150 Euro pro Quadratmeters zu.
Das Niedrigzinsumfeld zeige sich ebenfalls deutlich im steigenden Investitionsvolumen, das seit 2009 um rund 35 Prozent angezogen hat. Auch künftig dürften die niedrigen Zinsen trotz des relativ hohen Immobilienpreisniveaus für eine hohe Nachfrage sorgen. „Der Abstand zwischen Spitzenmietrendite und nahezu risikolosen zehnjährigen Bundesanleihen erreicht in diesem Jahr mit gut 2,8 Prozentpunkten ein neues Hoch. Damit bleibt der Hamburger Immobilienmarkt auch für Investoren aus dem In- und Ausland attraktiv“, sagt Peter Axmann, Leiter des Unternehmensbereichs Immobilienkunden der HSH Nordbank.
Quelle: Pressemitteilung HSH Nordbank
Die HSH Nordbank AG ist 2003 aus der Fusion der Hamburgischen Landesbank mit der Landesbank Schleswig-Holstein entstanden. (mb1)