Zahl der Insolvenzen weltweit deutlich gestiegen

Im Jahr 2022 hat sich die Zahl der weltweiten Firmenschließungen um knapp elf Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht. Damit zeigt der Trend bei den Insolvenzen wieder nach oben, nachdem im Jahr 2021 nur eine sehr geringe prozentuale Zunahme bei den Geschäftsaufgaben zu verzeichnen war (plus 0,6 Prozent). Die Ursachen für die gestiegene Zahl der Insolvenzen sind vielschichtiger Natur, haben aber im eingetrübten ökonomischen und monetären Umfeld einen gemeinsamen Nenner. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Global Bankruptcy Report – 2023“ von Dun & Bradstreet. In dem Bericht wird die Entwicklung der Insolvenzen in 48 Ländern untersucht und analysiert.

Vergleichsweise glimpflich kam Deutschland davon, wo sich die Insolvenzanmeldungen nur moderat erhöhten. Auf das laufende Jahr 2023 blickend, dürften die Firmenpleiten sowohl in Deutschland als auch weltweit weiter zunehmen. Die Zahl der Konkurse im zurückliegenden Jahr legte in rund 60 Prozent der 48 untersuchten Länder zu, wobei 14 Staaten eine Steigerungsrate von mehr als zehn Prozent verbuchten. Dazu zählt beispielsweise die Schweiz mit einer Zunahme der Geschäftsaufgaben um 27 Prozent auf 7.751 Fälle. Noch schwerer betroffen von der Pleitewelle waren Österreich, Frankreich und das Vereinigte Königreich – mit einem Anstieg der Betriebsschließungen von jeweils rund 50 Prozent. In den USA hingegen sanken die Insolvenzen um zwei Prozent auf 18.765 Fälle.

Einen vergleichsweise geringen Anstieg der Insolvenzen weist unterdessen Deutschland auf. Dort legten die Firmenschließungen um vier Prozent auf 14.553 Fälle zu. Die Entwicklung hierzulande dürfte laut Report einerseits darauf zurückzuführen sein, dass verschiedene staatliche Entlastungspakete aufgrund der in Deutschland hohen Corona-Fallzahlen im Winter 2021 bis weit ins Jahr 2022 hinein verlängert wurden. Zum anderen setzte die Bundesregierung aufgrund des Schocks, ausgelöst durch den Ukraine-Konflikt, bei den Energie- und Rohstoffpreisen eine Lockerung des Insolvenzrechts in Kraft, um zu vermeiden, dass Betriebe unverschuldet in den Konkurs gedrängt werden. Des Weiteren wurden infolge der Preisexplosion bei den Energiepreisen, die Unternehmen und privaten Haushalte in Deutschland stärker entlastet als in anderen europäischen Ländern. Geschätzt belief sich das Volumen der Maßnahmen auf rund sieben Prozent des deutschen Bruttoinlandprodukts (BIP). Zum Vergleich: Frankreich wendete nur 3,7 Prozent seines BIPs für entsprechende Entlastungen auf.

Dass die Insolvenzfälle im vergangenen Jahr insgesamt – das heißt, über alle Länder hinweg betrachtet – spürbar zugenommen haben, dürfte mehrere Ursachen haben. Zum einen sind in vielen Ländern die pandemiebedingten staatlichen Unterstützungsprogramme ausgelaufen. Zum anderen haben die rasant gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise die Betriebskosten insgesamt nach oben getrieben. Zudem haben die Notenbanken zur Inflationsbekämpfung die Leitzinsen erhöht. Kredite seien nicht nur teurer geworden, sondern werden von den Banken auch zunehmend restriktiver vergeben. Ein weiterer Punkt ist der russische Einmarsch in die Ukraine, der nicht nur die Energiekrise ausgelöst hat, sondern auch zu sanktionsbedingten Einschränkungen führte. Vor diesem Hintergrund dürfte das Jahr 2023 eher im Zeichen von wirtschaftlicher Stagnation und eines entsprechend nüchternen Geschäftsklimas stehen. Auch für Deutschland prognostiziert der Report eine Zunahme der Betriebsschließungen in diesem Jahr. Allerdings, so heißt es im Bericht, werde das absolute Niveau jenes von vor der Corona-Krise nicht erreichen. (DFPA/mb1)

Dun & Bradstreet ist ein Daten- und Analyseanbieter.

https://www.dnb.com

Zurück

Wirtschaft, Märkte, Studien

Thomas Vorlicky, Geschäftsführer des Healthcare-Investmentberaters Medical ...

Das Einfrieren von rund 280 Milliarden Dollar an russischen Devisenreserven ...

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
In dieser Übersicht können Sie, einzelne Cookies einer Kategorie oder ganze Kategorien an- und abwählen. Außerdem erhalten Sie weitere Informationen zu den verfügbaren Cookies.
Gruppe Essenziell
Name Contao CSRF Token
Technischer Name csrf_contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der Website vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen . Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name PHP SESSION ID
Technischer Name PHPSESSID
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Cookie von PHP (Programmiersprache), PHP Daten-Identifikator. Enthält nur einen Verweis auf die aktuelle Sitzung. Im Browser des Nutzers werden keine Informationen gespeichert und dieses Cookie kann nur von der aktuellen Website genutzt werden. Dieses Cookie wird vor allem in Formularen benutzt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. In Formulare eingegebene Daten werden z. B. kurzzeitig gespeichert, wenn ein Eingabefehler durch den Nutzer vorliegt und dieser eine Fehlermeldung erhält. Ansonsten müssten alle Daten erneut eingegeben werden.
Erlaubt
Gruppe Analyse
Name Google Analytics
Technischer Name _gat,_ga_gid
Anbieter Google
Ablauf in Tagen 1
Datenschutz https://policies.google.com/privacy
Zweck Tracking
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name Contao HTTPS CSRF Token
Technischer Name csrf_https-contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der verschlüsselten Website (HTTPS) vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen. Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name FE USER AUTH
Technischer Name FE_USER_AUTH
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Speichert Informationen eines Besuchers, sobald er sich im Frontend einloggt.
Erlaubt